Full text: Allgemeine juristische Zeitung (Jg. 3 (1830))

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sicht hat denn auch der Herausgeber sehr wohl gethan, daß 
tieller Untergang den Canon nicht verringern *); allein der 
er die anfänglich gefaßte, aber höchst unglückselige Idee, 
vorliegende ist der Natur seines Gegenstandes nach für 
ein castrirtes C. j. can. zu liefern, auf von allen Seiten 
einen Emphyteutcontract nicht zu achten **). 
ihm geäußerten Wunsch, wieder aufgegeben hat; denn in 
Emminghaus. 
der That würde die Ausführung derselben das nutzloseste und 
zweckwidrigste Unternehmen gewesen, und ein solches Ge¬ 
*) §. 3. J. de loc. cond. 
setzbuch zu einem völlig unbrauchbaren Werke geworden seyn. 
**) Voet. Comm. L. VI. t. 3. §. 7. 
Der Zweck des Herausgebers geht nicht auf einen bloßen 
Wiederabdruck der Böhmerschen Ausgabe, sondern er 
will eine vermehrte und verbesserte liefern. Die Ver¬ 
mehrung wird bestehen in der Angabe der relevanteren Va¬ 
Wanderungen im Gebiete der neusten juristi¬ 
rianten*), welche der Herausgeber aus der theils von Böh¬ 
schen Literatur. 
mer, theils von ihm selbst geschehenen Vergleichung mehrer 
Handschriften und alter Drucke gewinnt, und in der Mit¬ 
theilung der ParallelStellen in möglichster Vollständigkeit 
14. 
die Verbesserung dagegen in der Berichtigung der Inscriptio¬ 
nen, und in der genauen Absonderung der Parallel Stelle 
Corpus juris canonici. Recognovit, brevibusque 
von den Varianten unter dem Terte **). Auch scheint es, 
adnotationibus criticis et locis parallelis instructum 
als solle die Weglassung des sogenannten Liber VII. De¬ 
edidit D. Gustavus Adolphus Martin. Opus uno 
cretalium, der Decretales von Alexander III. und Inno¬ 
volumine absolutum. Zwiccaviae, Sumtibus fratrum 
cens IV. und der Institutionen von Paul Lancelott, welch 
Schumannorum. MDCCCXXX. Fol. min. 
Stücke sich in einem Anhange der Böhmerschen Aus¬ 
Nach diesem folgt ein zwei Blätter umfassender Pro¬ 
gabe finden, als eine Verbesserung gelten; wenigstens deuten 
spectus, dessen erster Theil vom Herausgeber, dessen anderen 
die für diese Weglassung angegebenen Gründe, — weil diese 
Theil vom Verleger herrührt, und worin der bei dieser 
Stücke ohnehin für den größten Theil der Leser von wenig 
neuen Ausgabe des C. j. can. zu befolgende Plan, sowohl 
oder gar keinem Interesse seyn dürften, und weil sie der 
hinsichtlich der Materie, als auch der Form, angegeben wird. 
Verbreitung der neuen Ausgabe insofern wenigstens hinderlid 
Endlich ein viertes Blatt theilt uns gleich eine Probe mit, 
seyn müßten, als die nicht unbedeutende Bogenzahl (60)***) 
wornach das ganze Unternehmen beurtheilt werden könne. 
welche sie füllen, der wünschenswerthen möglichsten Wohl¬ 
Es scheint demnach nothwendig zu seyn, dasselbe nach zwei 
ohne Zweifel dahin 
feilheit **) im Wege stehen würde 
Seiten hin, insofern es nämlich dabei hier auf die Arbeit 
des Herausgebers, dort auf die Besorgung des Verlegers 
ankommt, zu betrachten. 
Was nun zuvörderst die Herausgabe des C. j. can. selbst 
*) In dieser Hinsicht dürfte dem Herausgeber noch besonders die 
Durchsicht folgenden Werkes: Jo. Strauchi Amoenitatum ju- 
anbetrifft, so dürfte überall wohl nur Eine Stimme darü¬ 
ris canonici Semestria duo. Ed. nova correctior et locu¬ 
ber seyn, und sich aussprechen, daß dieses Unternehmen als 
pletior. Jeuae 1675. 4. zu empfehlen seyn. 
völlig zeitgemäß erscheine und erkannt werden müsse. Denn 
bei dem so zu sagen neu erwachten Studium des Canoni¬ 
**) Findet sich, wenigstens zum größten Theile, diese Absonderung 
nicht etwa schon in der Böhmerschen Ausgabe? Insbeson 
schen Rechts, bei den trefflichen Bemuͤhungen neuerer Rechts¬ 
dere nicht auch hinsichtlich der auf dem Probeblatt mitgetheil¬ 
lehrer, auch hier an der Hand der Geschichte die mancherlei 
ten Stelle? 
Dunkelheiten und Irrthümer, die sich theils absichtlich, 
***) Diese Angabe der Bogenzahl (60) soll sich ohne Zweifel auf 
theils unwillkührlich in viele Lehren geschlichen haben, zu 
einen Wiederabdruck in dieser neuen angekündigten Ausgabe 
zerstreuen, — ist es auch wesentlich nothwendig, das Stu¬ 
beziehen; denn in der Böhmerschen Ausgabe nehmen die 
dium einer Quelle, woraus wir den größten Theil der noch 
gedachten Stücke nur etwa 32 Quart Bogen ein. 
Heutzutage anwendbaren Grundsätze schöpfen, auf jede mög¬ 
****) Ueber diese Wohlfeilheit wird weiterhin die Rede seyn. 
liche Weise zu befördern, und zu erleichtern. In dieser Rück¬ 
Max-Planck-Institut fr
	        
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