unter Preussen.
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thige Männer gewesen sind, aber zu bedauern ist
es, daß ungefähr in der Hälfte dieses Jahrhun¬
derts einige wenige aufstunden, die ausgerüstet
mit einem verhältnißmäßig größern Reichthum an
Kenntnissen und Geistesgaben die Meinungen der üb¬
rigen unumschränkt beherrschten, — die aus tadelns¬
würdigem Stolz und aus verwerflichen Nebenabsich=
ten eine unwiderstehliche Begierde zeigten, mit unsern
mächtigen Nachbarn in einem ewigen Proceßkrieg
verwikelt zu leben, — die eben diese Begierde da¬
zu zu benuzen wußten, um sich einen höhern Grad
von Wichtigkeit, und einen entscheidenden Einfluß
in die Staatsgeschäfte zu verschaffen - die wegen
Erhaltung dieses Einflusses jede vorkommende,
sich ofters angebotene, fur das allgemeine Staats¬
interesse äußerst erwünschte Gelegenheit vorsezlich
abwiesen, um unter der Autorität des Königs
von Preussen Majestät mit den Marggrafen
von Ansbach und Baireuth einen dauernden Ver¬
gleich über die Landesirrungen abzuschliessen -
die — durch diese weitläuftigen Processe, und durch
die ungeschiktesten Finanzoperationen unver¬
antwortlicherweise das Staatsvermoͤgen verschwen¬
deten, und unsere gute Stadt in dasjenige un¬
übersehbare Elend stürzten, welches jeden patrioti¬
schen Bürger eine noch traurigere Zukunft erwar¬
ten läßt, wenn anders nicht eine zufällig glük¬
liche Errettung noch bei Zeiten eintreten sollte.
Das Andenken an diese wenige Männer wird
in Nürnberg in gleicher Maaße verewigt bleiben,
als
Max-Planck-Institut für
es
Philipps
Marburg
DI
europäische Rechtsgeschichte