314 XVIII. Nürnbergs Unterwerfung
IV.
Vorstellung und Bitte mehrerer (48) Buͤr¬
ger zu Nürnberg an den Magistrat da¬
selbst in Betreff der gegenwaͤrtigen trau¬
rigen Lage ihrer Vaterstadt 1796.
Eure Hochwohlgebohrnen Herrlichkeiten und
Gnaden werden es als einen entschiedenen Beweis
eines wahren patriotischen Gemeinsinns, und ei¬
nes thätigen Eifers für das allgemeine Beste un¬
serer Vaterstadt zu erkennen geruhen, wenn wir,
aufgefordert durch die gegenwärtige äußerst betrüb¬
te Lage dieser unserer Vaterstadt, aufgefordert
durch die Hinsicht auf die noch traurigern Folgen,
welche aus dieser Lage entstehen können, uns die
Freiheit nehmen, Hochdenenselben mit aller bür¬
gerlichen Treue, jedoch aber auch mit aller männ¬
lichen Geradheit und Offenheit, unsere Gesinnun¬
gen üͤber diese Gegenstaͤnde geziemend zu eroͤffnen,
und sodann eine ehrerbietige Bitte beizufügen, de¬
ren Erfüllung nach der Natur der Sache nicht dem
mindesten Anstand unterworfen seyn kann.
Es ist hier nehmlich vorzüglich von der neu¬
lich erfolgten Königl. Preussischen Besiznahme ei=
nes beträchtlichen Theils unsers Territoriums u.
unserer Vorstädte die Rede — von einem Ereigniß,
zu welchem Hochdero Vorfahren im Regiment
hauptsächlich den ersten Grund gelegt haben.
Zu mißkennen ist es nicht, daß die mehresten
dieser Hochihrer Vorfahren rechtschaffene gutmü¬
thige
—
Max-Planck-Institut für
ntestie
Philipps
Marburg
DF
europäische Rechtsgeschichte