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XXI. David Mevius.
glück. Denn ein Licentiat der Rechte, Jacob Vahrmey¬
er, hatte den damaligen Kayserlichen Commendanten, den
Baron von Hatzfeld, am 22 Jenner ermordet. Mevius
rettete sich bey Zeiten von der zu befuͤrchtenden Gefahr,
und reisete nach Copenhagen, darauf aber wieder in seine
Geburtsstadt. Allda führte ihn der Vater zu Proceßsa=
chen an, welche Bemuͤhung, wie er selbst geruͤhmt hat,
ihm weit mehr Nutzen brachte, als wenn er noch viele
Auch eine
Jahre auf hohen Schulen geblieben waͤre.
von ihm gehaltene Dissertation gab zu dieser Zeit zu er¬
kennen, welche Fruͤchte seines angewendeten Fleißes kuͤnf¬
tig zu erwarten seyn wuͤrden. Der Herzog von Curland
bot ihm zwar vortheilhaftige Bedingungen an, wenn er
in seine Dienste treten wollte; es schien ihm aber nicht
rathsam, sich vom Vaterlande zu entfernen; zumal aus
der Ursache, daß er den Lauf der academischen Studien
noch nicht geendiget hatte. Bisher war seine Beschäfti¬
gung nur mit dem buͤrgerlichen Rechte, und der Erler¬
nung des gerichtlichen Processes, gewesen, ans Paͤbstliche
Gesetzbuch hingegen nicht gedacht worden, dessen Inhalt
zu fassen, er sich 1633. angelegen seyn ließ. Mevius
bestieg zugleich zweymal die juristische Catheder, und ver¬
theidigte selbst verfertigte Abhandlungen, die ihm zu neu¬
er Ehre gereichten.
In demselben Jahre gieng er auf Reisen. Zuerst
besuchte er die Seestaͤdte, und die Universitäͤt Groͤningen.
Weil jedoch daselbst die Studien nicht mit dem groͤßten
Eifer getrieben wurden: so setzte er seinen Weg bald uͤber
Amsterdam nach Leiden fort. Hier hoͤrte er nicht nur ei¬
nen Cunaus, Heinsius, Borhorn, lesen, und lernte
die Kunst, der alten Schriftsteller Werke recht zu verste¬
hen, sondern er gab auch einigen Pommerschen Edelleu¬
ten in den Anfangsgrüͤnden des Roͤmischen Rechts Unter¬
richt, alten Studenten aber erklärte er Gails Cameral
Obser=
Volage:
Max-Planck-Institut für
DFC
europäische Rechtsge:
.