62 VII. Johann Jacob Wissenbach.
beym Anton Matthäi zu Gröningen auf, welcher ihm
neue Kenntnisse einflößete, und überhaupt die stärksten
Beweise der Freundschaft gab.
Mit den Emblemen des Tribonians, die er daselbs
im dritten Jahre bekannt machte, erwarb er sich eine be¬
sondere Achtung, und vermuthlich war diese Schrift al¬
lein die empfehlende Ursache eines bald nachher erfolgten
Rufs zu einem juristischen Professorate in Heidelberg. Auf
der Reise dahin unterwarf er sich zu Marburg den ge¬
wöhnlichen Prüfungen, und erhielt von den dasigen
Rechtslehrern im Junius 1634 den Doctortitel. Die
Gedanken aber, weiter zu gehen, mußte er fahren lassen,
indem die Nördlinger Schlacht einige Wochen hernach
für die Protestanten sehr unglücklich ablief, und der sich
deswegen ausgebreitete Schrecken die Universitäͤt Heidel¬
berg gaͤnzlich zerstreuete. Wissenbach wendete sich wie¬
der nach Gröningen; und da bekam er eine Hofmeister¬
stelle bey einem Oesterreichischen Baron von Zinzendorf.
Diesen führte er 1636 gegen den Anfang des Herbsts in
die Französischen Provinzen, besonders nach Paris, wel=
che Hauptstadt ihn dergestalt eingenommen hatte, daß er
eine doppelte Reise dahin that. Das letzte mal trennte
er sich von seinem jungen Gesellschafter, um Geneve zu
sehen, wo seines Vaters Bruder, Heinr. Wissenbach,
ein Schulrector war. Von dannen waͤhlte er den Rück¬
weg durch England nach Franeker, und langte hier im Fe¬
bruar des Jahrs 1639 abermal an. Der Tod Hein=
richs Rhala, der am 18 November 1640 starb, ver=
schaffte ihm ziemlich bald einen bleibenden Sitz. Er
ward ein paar Wochen darauf zum Rechtslehrer außer
der Ordnung bestellt.
Nach dreyen Jahren rückte er in
ein ordentliches Lehramt ein, und erhielt endlich 1647
das erste seiner Facultat.
Daselbst
Vorlage:
Max-Planck-Institut für
DFG
europäische Rechtsgeschichte