Full text: Beyträge zur juristischen Biographie, oder genauere litterärische und critische Nachrichten von dem Leben und den Schriften verstorbener Rechtsgelehrten auch Staatsmänner, welche sich in Europa berühmt gemacht haben (Bd. 5, St. 1 (1779))

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XI. 
Gabriel Schweder. 
(Schon seit dem vierzehenden Jahrhunderte ward die 
adeliche Familie der Schweder in Schottland un¬ 
ter die ansehnlichsten des Landes gerechnet. Bey den 
fürchterlichen Kriegsunruhen mußten sie die Flucht er¬ 
greifen, da sie sich denn theils in den Niederlanden, theils 
in Daͤnnemark und Pommern niederliessen. Die Pom¬ 
merschen Schweder lebten meistens zu Toͤslin, und be¬ 
kleideten Ehrenaͤmter beym Magistrate. Von dreyhun¬ 
dert Jahren her waren sie entweder Buͤrgermeister oder 
Rathsverwandte; sie mußten aber wegen des Mangels 
hinlänglicher Mittel in den folgenden Zeiten ihren alten 
Adel verbergen. 
Aus diesem Geschlechte stammte nun Gabriel 
Schweder ab, dessen Geburt zu Cöslin 1648 am 18 
May erfolgte. Die Studien trieb er erstlich auf dem 
Coburgischen Gymnasio. Alsdann besuchte er die Univer¬ 
sität Jena, und im Jahre 1668 die Tübingische, wo 
ihm, nach ruͤhmlichst erlangten Kenntnissen, die einen 
gründlichen Juristen bilden, anfangs die Hofgerichts¬ 
advocatur, 1674 aber an seinem Hochzeittage die höchste 
Wüͤrde der Rechtsgelehrsamkeit ertheilt ward. Er kam 
darauf 1677 als Herzoglich=Würtembergischer Rath und 
Beysitzer ins gedachte Hofgericht, auch 1681 bey der Uni= 
versitäͤt zum ordentlichen Lehramte des Staats- und Lehn¬ 
rechts. Die academische Schrift vom Rechte des Kay¬ 
sers und Deutschen Reichs an das Herzogthum Mayland 
nahm der Wienerische Hof so wohl auf, daß er deswe¬ 
gen 1703 das Diplom eines Comes Palatinus erhielt. 
Am 
Vorlage: 
Max-Planck-Institut für 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte 
nster
	        
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