104
X. Friedrich Brummer.
Dieser elende Tod eines so jungen Mannes, welcher
das sieben und zwanzigste Lebensjahr noch nicht ganz zu=
rückgelegt hatte, war den Rechtsgelehrten und Philologen
allerdings ein sehr empfindlicher Verlust. Denn was von
desselben Feder in der Folge der Zeit zu erwarten gewesen
wäre, das ist schon nach seinen hinterlassenen Schriften
zu beurtheilen.
Sie bestehen aus den folgenden
Stücken.
1) Declamatio contra otium studiorum pessinam pe¬
stem, Lipl. 1658. in 4. Die erste Probe seiner da=
maligen Fähigkeiten, welche man mit Vergnügen lie¬
set, obgleich die vielen eingewebten Stellen Griechischer
und Lateinischer Poeten dem heutigen Geschmacke nicht
gemäß sind.
2)
Christi Saluatoris natalitia, fecundum quinque so¬
lemnia Festa, annunciationis, natiuitatis, circumci¬
sionis, epiphaniae et pacificationis, Lips. 1660. Es
sin d heroische Verse, die man von dem Alter eines acht¬
zehnjährigen Jünglings nicht besser verlangen kann.
3) Fünf Lateinische Glückwünsche, deren erster auch in
heroischen Versen abgefaßt worden ist, auf den Ge=
burtstag seines Gönners, Reinesius, vom Jahre 1661
bis 1665.
4) Exercitatio de Scabinis antiquis acui medii et reeen¬
tioribus, Lips. 1662. unter Jac. Thomasens Vorsitze.
Sie ward auch Ludolfs Hugo Werkgen de statu re-
gionumn Germaniae zu Giessen 1689 in 8. S. 259.
angehängt. Der Herausgeber, Joh. Nic. Herr, sagt
am Ende seiner Vorrede also davon: Haec Disserta-
tio dacta est, et iudicia in regionibus Germaniae non
nihil illustrat. lam dudum vero eruditi in officinis
eam quaesiuerunt, et non temere iudicauerunt, ni¬
hil mediocre a tali ingenio exspectandum fuisse, si
vitam
Max-Planck-Institut für
DFG
europäische Rechtsgeschichte