Full text: Beyträge zur juristischen Biographie, oder genauere litterärische und critische Nachrichten von dem Leben und den Schriften verstorbener Rechtsgelehrten auch Staatsmänner, welche sich in Europa berühmt gemacht haben (Bd. 5, St. 1 (1779))

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X. 
Friedrich Brummer. 
Ein angesehener Kaufmann zu Leipzig, Michael 
Brummer, war der Vater dieses fruͤhzeitigen Ge¬ 
lehrten, welcher allda im Februar 1642 gebohren wurde. 
Der Magister, Thomas Friedrich Zobel, ein gar ge= 
schickter Privatlehrer, führte ihn zu den philologischen An¬ 
fangsgründen sorgfältigst an; Thomas Reinesius aber 
welcher den Rest des Lebens in Leipzig zubrachte, über¬ 
nahm, aus besonderer Liebe gegen ihn, die allgemeine 
Aufsicht über seine Studien, und trug das Meiste dazu 
bey, daß der Begierde dieses so hoffnungsvollen Jüng¬ 
lings nach einer gründlichen Gelehrsamkeit immer neue 
Nahrung gegeben werden möchte. 
Er war gesonnen, die gewöͤhnlichen Universitätsbe¬ 
schäftigungen 1660 zu Wittenberg anzufangen. Allein 
dieser Entschluß ward bald geändert, und statt Witten= 
ber gJena gewählt. Von dannen gieng er auf die Leipzi¬ 
ger hohe Schule, wo er sich die Erlernung der Rechts¬ 
wissenschaft weiter angelegen seyn ließ. Alsdann that 
Brummer im September des Jahrs 1666 eine gelehrte 
Reise durch einen Theil Deutschlands und der Niederlan¬ 
de nach Frankreich. Am längsten blieb er zu Paris, 
und verfertigte eben daselbst sein Hauptwerk, den Commen¬ 
tar über das Cincische Gesetz, wie er in der Zuschrift an 
den Minister Colbert meldet. Da er aber auch die Ita¬ 
liänischen Staaten kennen zu lernen wünschte, und be¬ 
reits auf dem Wege war, betraf ihn das Unglück, daß er 
am 3 December 1668 im Flusse l'Alberine bey Lion er= 
saufen mußte. 
Dieser 
G 4 
Vorlage: 
Max-Planck-Institut für 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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