Vom Fränckis. Creyß=Directorio.
phälischen Friedens=Schluß hat sich das Systema
besonders in denen aus zweyerley Religionen ver¬
wandten Staͤnden bestehenden Creysen totaliter
abgeaͤndert.
So wenig die Catholischen und Geistlichen
Staͤnde dieses Creyses ein Directorium solita¬
rium Evangelicum vel seculare agnosciren wur¬
den, eben so wenig schicklich und thunlich waͤre
es, wenn man denen Evangelischen und Welt¬
lichen ein Directorium solitarium Ecclesiastico¬
Catholicum neuerlich aufdringen, mithin selbi=
ge so gar weit deterioris conditionis machen,
Catholisch=Geistlicher Seits aber sich ein so be=
sonderes denen gesammten sowohl Evangelischen
als überhaupt weltlichen Staͤnden im Reich zur
Verkleinerung gereichendes Vorrecht de facto
heraus nehmen wolte.
Gleichwie übrigens wegen der angefuͤhrten
Wuͤrde eines Mitausschreibenden Fuͤrsten es die
Deutung haben wird und muß, daß beyde Mit=
ausschreibende Fürsten / nemlich der Catholisch=
Geistliche Mitausschreibende Fuͤrst und der Evan¬
gelisch=Weltliche das Creyß=Ausschreib=Amt zu=
sammen ausmachen, so kan das Hochfüͤrstlich=
Brandenburgische Hauß solches wohl geschehen
lassen und ratione Directorii vel Condirectorii
hat es gleiche Bewandnis.
Jn denen Reichs=Gesetzen heissen die Creyß=
Ausschreibende Fuͤrsten Directores Circulorum,
und beyderley Benennungen sind als Synonima in
I. P. W. Art. XVI. §. 2. mit dürren Worten
vorgeschrieben. Man ist auch jenseits bis diese
Stunde ausser Stand gewesen gegen sothane
bisher.
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Max-Planck-Institut für
DFC
europäische Rechtsgeschichte