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unwichtig. V. Skize einer landwirtschaftlichen Po¬
licei. „Die vernachlässigte Bildung des Landmans,
heist es hier / und die machtavellischen Grundsäze män=
cher Kameralisten, die mit dem Mark der Untertah¬
nen die fürstliche Kasse füllen, verhindern wahrschein=
lich in mhanchen Ländern die Würkung der vorhande=
nen vortreflichen Policeiordnungen, und hemmen die
Fortschritte der Landwirtschaftsverbesserung / Sehr
richtig und wahr! Der Verf. wil diese Stize in ei=
ner besondern Schrift weiter ausführen, und bittet,
daß man ihm Bemerklingen über selbige mitteilen
möge. Es wird uns lieb seyn, wenn ihm die nach¬
folgenden wenigen angenehm sind. Hr. H. nimt zu¬
erst auf den physischen Wohlstand des Landmans und
zwar insonderheit auf seine Gesundheit und deren Be¬
forderung Rüksicht. Hier sieht er die Bestellung ge¬
schikter Aerzte, Wundärzte und Hebammen als das
nohtwendigste aller übrigen Requisiten an. Ganz
richtig! Aber auch diese würden nicht hinreichend seyn.
die Gefundheit des Landmans gegen alle Zerstörung zu
sichern. Man suche also ihn durch irgent eine bereits
vorhandene oder noch zu veranstaltende seinen Begrif¬
fen gemäs einzurichtende Pathematologie über die un¬
ausbleiblichen medicinischen Folgen derjenigen Leiden¬
schaften und Laster, denen er am vorzüglichsten aus¬
gesezt ist, zu unterrichten; man mache ihn mit den
Regeln bekant, wie sich seine schwangere Gattin vor
und nach der Geburt zu verhalten habe, um sich und
ihre Frucht gesund zu erhalten; man sage ihm, was
er zu tuhn und was er zu lassen habe, um seine Kin¬
der durch die gefährlichen Jahre der Krankheit zu
bringen; man liefere die bekante Tissotsche Anleitung
für das Landvolk, oder wenn es noch eine bessere ge=
ben solte, diese in seine Hände, und mache ihn mit
dem vernünftigen und zwekmäßigen Gebrauche dersel=
ben bekant. Das alles kan unmöglich weder der Arze
noch
Do 3
Vorlage:
Universitäts
Max-Planck-Institut für
Bibliothek
europäische Rechtsgeschicht.