Full text: Magazin der Gesetzgebung, besonders in den königl. preußischen Staaten (Bd. 2 (1782))

des Herrn von Montesquiou. 
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Der Verfasser des Werks von den Gesetzen genoß 
endlich im Frieden seines verdienten Ruhms, als er 
zu Anfange des Februars 1755 in eine Krankheit ver= 
siel. Sein von Natur zarter Gesundheitszustand war 
seit geraumer Zeit geschwäͤcht worden, theils durch die 
langsamen, aber fast unvermeidlichen Wirkungen des 
mit tiefem Nachsinnen verbundenen Studirens, theils 
durch den Verdruß, welchen man ihm seines Buchs 
wegen zu erwecken gesucht hatte, theils endlich durch 
die Lebensart, welche er in Paris fuͤhren mußte, und 
welche ihm, wie er selbst einsahe, nichts weniger als 
zuträglich war. Aber die Begierde, seines Umgangs 
zu genießen, war zu heftig, daß sie nicht bisweilen 
in eine Art von Unbescheidenheit haͤtte ausarten sollen; 
man wollte, ohne daß man es inne ward, seiner, auf 
Unkosten seiner selbst genießen. Kaum verbreitete sich 
die Nachricht von der Gefahr, in der er schwebte, als 
ganz Paris daruber in Unruhe gerieth; in allen Ge¬ 
sellschaften ward nur hiervon gesprochen. Seine Woh¬ 
nung wurde nie ledig von Personen allerlei Standes, 
die sich nach seinem Befinden erkundigten; einige tha¬ 
ten dies aus wahrhafter Theilnehmung, andere, um 
wenigstens den Schein der Gleichguͤltigkeit zu vermei¬ 
Der König, em= 
den, oder auch weil alles zulief. — 
pfindlich üͤber den Verlust, der seinem Reiche drohete, 
erkundigte sich mehrmalen nach seinem Befinden; 
ein Zeugniß der Güte und Gerechtigkeit, was dem 
Monarchen und dem Unterthan in gleichem Grade 
rühmlich ist. 
Das Ende des Herrn von Montesquiou war sei= 
nes Lebens nicht unwürdig. Von grausamen Schmei= 
zen 
Vorlage: 
Max-Planck-Institut für 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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