Vorrede.
duncket Dich, Geneigter Leser! uͤber¬
haupt von dieser unserer Arbeit?
Daß sie ihren Nutzen in der Bequem¬
lichkeit habe, ist eine Wahrheit, die Du
ohne Beweiß, gleich beym ersten An=
blick, begreiffen wirst.
Allein Du doͤrfftest gar leicht auf einen
Gedancken verfallen, der unseren Aus¬
zügen nachtheilig seyn könte.
Er mag
unserer Meynung nach, folgender seyn:
Der Nutzen einer Dissertation bestehet
darinnen, daß man alles, was von ei¬
ner Materie zu wissen nöthig ist, in ih¬
rer weitläuffigen Ausführung findet.
Man kan so gar statuiren, daß amplior
deductio einer Thesis, das Wesen einer
Dissertation ausmache. Auszüge hin=
gegen fassen die Weitläuffigkeit in die
Kürtze; schneiden das Uberflüßige, wel=
ches doch der Deutlichkeit jederzeit mehr
Nutzen als Schaden bringet, ab; geben
der Abhandlung das Ansehen eines blos=
sen Systematis; und berauben endlich die
Arbeit des Autoris ihres Schmucks, in=
dem sie denen darinn enthaltenen Sä=
tzen ihre erste Einfalt wiedergeben. Un¬
ter=
Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte