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das Recht nicht gehalten hatte, der sollte das buͤßen mit
„ „
seinem Halse von Rechtswegen.
Auch Caspar Henneberger Beschreibung de| |
Landes Preußens Seite 281. nennt dieses Gesetz schon;
„das preußische Recht," und sagt: Siegfried von
Feuchtwangen habe es deshalb geordnet, „daß die
Preußen einem nicht so leichtlich vergeben konnten, wie
sie sonst pflegen." Er setzt hinzu: „Und dieß sollte ein
ewig Recht seyn in Preußen, wie es denn noch gebräuch=
lich ist mit dem Anheben." Eben so sagt Hartknoch
(Select. Dissert. Histor, de variis rebus prussicis.
p. 348.): Idem Magister (Sigfridus de Feucht¬
wangen) legem illam tulisse dicitur, quae vel in
hunc usque diem (1679) vulgo Jus prussicum (das
preusche Recht) vocatur. Cum enim Prussi veteres
Cruciferorum imperium exosi, multis venenum in
conviviis aliisque congressibus propinarent, con¬
stituit hic Magister, ut qui poculum ultimus ebibit.
ex recens impleto idem assessori suo denuo pro¬
pinaret. (Vide Thom. Waisselii Chron. Pruss.
pag. 108, welcher die Sache eben so wie Henneber=
ger erzählt.) — Wenn man auf diese Weise der wun=
derlichen Trinksitte einen historischen Hintergrund leihen
und einen Mann als Urheber derselben angeben will, der
sich durch weise und tiefeingreifende Gesetze um Preußen
verdient gemacht hat, so laͤßt sich dagegen nur einwenden,
daß der Hochmeister weit leichter, durch das gänzliche
Verbieten des Zusammentrinkens der Deutschen mit den
Preußen, der Giftmischerei der Letztern steuern und die
Christen sichern konnte, als durch ein solches Gesetz, wel¬
ches immer doch nur eine halbe Maaßregel geblieben
wäre. — Sollte dieser Gebrauch nicht eins von den vie=
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