Full text: Zeitschrift für die Criminal-Rechts-Pflege in den Preußischen Staaten mit Ausschluß der Rheinprovinzen (Bd. 24, Suppl.-H. = Rep. 4. Bd.17/24 (1833))

deß schien er diesen Gedanken bald wieder aufgegeben zu 
haben und eine andere Heirath zu beabsichtigen. Es ent¬ 
stand große Uneinigkeit unter ihnen. Sie klagte um 
diese Zeit der Hensel (oben 2.), daß ihr Schwager sie 
und ihre beiden Kinder nicht leiden könne, auf sie schim¬ 
pfe und fluche, auch sie geschlagen habe. Er selbst giebt 
an, daß er sich mit ihr nicht habe vertragen können und 
ihr deshalb die Wohnung aufgekündigt habe. 
13) So zog sie denn im Januar 1831 mit ihren 
beiden Kindern (oben 4. und 12) zum Arbeitsmann 
Schakum. Sie belangte nun ihren Schwager wegen 
der Verpflegungsgelder für das von ihm mit ihr er¬ 
zeugte Kind, und er wurde verurtheilt, ihr monatlich ei¬ 
nen Thaler zu zahlen, so wie die gegen 15 Thaler be¬ 
tragenden Gerichtskosten zu erlegen. Um sich der ihm 
schwer fallenden Zahlung der Verpflegungsgelder zu ent¬ 
heben, trug er ihr von Neuem die Ehe an, und, da 
sie einwilligte, so zog sie zu- Ende Mai 1831 zu ihm, 
und wurde vier Wochen später mit ihm getraut. 
14) Ungeachtet sie nun nach den früher bewiesenen 
Gesinnungen ihres jetzigen Mannes gegen sie, und nach 
dem Grunde, der ihn bestimmt hatte, sie zu heirathen, 
nur ein trauriges Loos in dieser Verbindung sich verspre¬ 
chen konnte, so lebte sie doch die ersten Monate ihrer 
Ehe ganz zufrieden, wurde auch bald schwanger (sie 
gebar am 6. März 1832). Ihr Mann machte hier¬ 
auf (im August 1831) im Auftrage des Kaufmanns 
Mason eine Reise, von welcher er nach sieben Wochen 
krank zurückkehrte. Auf seiner Rückreise übersiel ihn nun 
seiner Behauptung nach plötzlich und ohne bestimmten 
Grund eine Erbitterung und Abneigung gegen seine Frau, 
und er giebt selbst die Gegend von Schwetz als den Punct 
Vorage 
Staatsbibliothek 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer