deß schien er diesen Gedanken bald wieder aufgegeben zu
haben und eine andere Heirath zu beabsichtigen. Es ent¬
stand große Uneinigkeit unter ihnen. Sie klagte um
diese Zeit der Hensel (oben 2.), daß ihr Schwager sie
und ihre beiden Kinder nicht leiden könne, auf sie schim¬
pfe und fluche, auch sie geschlagen habe. Er selbst giebt
an, daß er sich mit ihr nicht habe vertragen können und
ihr deshalb die Wohnung aufgekündigt habe.
13) So zog sie denn im Januar 1831 mit ihren
beiden Kindern (oben 4. und 12) zum Arbeitsmann
Schakum. Sie belangte nun ihren Schwager wegen
der Verpflegungsgelder für das von ihm mit ihr er¬
zeugte Kind, und er wurde verurtheilt, ihr monatlich ei¬
nen Thaler zu zahlen, so wie die gegen 15 Thaler be¬
tragenden Gerichtskosten zu erlegen. Um sich der ihm
schwer fallenden Zahlung der Verpflegungsgelder zu ent¬
heben, trug er ihr von Neuem die Ehe an, und, da
sie einwilligte, so zog sie zu- Ende Mai 1831 zu ihm,
und wurde vier Wochen später mit ihm getraut.
14) Ungeachtet sie nun nach den früher bewiesenen
Gesinnungen ihres jetzigen Mannes gegen sie, und nach
dem Grunde, der ihn bestimmt hatte, sie zu heirathen,
nur ein trauriges Loos in dieser Verbindung sich verspre¬
chen konnte, so lebte sie doch die ersten Monate ihrer
Ehe ganz zufrieden, wurde auch bald schwanger (sie
gebar am 6. März 1832). Ihr Mann machte hier¬
auf (im August 1831) im Auftrage des Kaufmanns
Mason eine Reise, von welcher er nach sieben Wochen
krank zurückkehrte. Auf seiner Rückreise übersiel ihn nun
seiner Behauptung nach plötzlich und ohne bestimmten
Grund eine Erbitterung und Abneigung gegen seine Frau,
und er giebt selbst die Gegend von Schwetz als den Punct
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