Full text: Zeitschrift für die Criminal-Rechts-Pflege in den Preußischen Staaten mit Ausschluß der Rheinprovinzen (Bd. 24, Suppl.-H. = Rep. 4. Bd.17/24 (1833))

von dem beabsichtigten Selbstmorde wohl zu unterschei= 
den ist, zuvörderst 
a) die Motive des Selbstmordes, 
wie sie theils in den Schicksalen, theils in dem Gesund¬ 
heitszustande und in der Sinnesweise der Inquisitin zu 
erkennen sind. 
aa) Schicksale. 
1) Inquisitin, 1794 geboren, war die Tochter eines 
Bataillonschreibers, der seine Familie verließ und ins 
Ausland ging, worauf sich ihre Mutter an einen Zim¬ 
mergesellen verheirathete. Als sie herangewachsen war 
und noch bei ihrer Mutter lebte, verrichtete sie, ohne in 
festem Dienste zu stehen, häusliche Geschäfte für eine Fa¬ 
milie, welche ihr dafür Essen und Kleider gab. 
2) In ihrem dreißigsten Jahre (angeblich im Ja¬ 
nuar 1824) verlor sie ihre Mutter. Sie miethete sich 
hierauf bei der Schumacherfrau Hensel ein, welche ihr, 
da sie in der Wirthschaft behülflich war, die Miethe er¬ 
ließ und das Essen gab. Sie zog (angeblich nach drei¬ 
viertel Jahren) von hier 
3) als Dienstmädchen zum Kaufmann Stewart, wo 
zugleich ihre Muhme, die Arbeitsfrau Rädel, lebte, wo 
sie aber nur acht Monate blieb, da sie hier schwanger ge¬ 
worden war. 
4) Sie wurde in einem andern Hause (bei der Frau 
Sembrowska), hierauf im Juli 1824 durch die Hebamme 
Höncke von einer Tochter — Johanne Auguste — ent¬ 
bunden. 
5) Sodann lebte sie ein Jahr lang bei ihrer jün¬ 
gern Schwester, die an den Kutscher Franz verheirathet 
war, welcher eine Zeit lang einen Branntweinschank hielt 
und später als Arbeitsmann lebte. 
Vorlage 
Staatsbibliothel 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin 
Grot
	        
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