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Nach den Aussagen eines von ihnen, hatten sie alle drei, Theil
an der That, und wirklich konnte diese, der natürlichen Be¬
wandtniß der Sache gemäß, anders wohl nicht als von
Mehreren begangen worden seyn; endlich lieferte die
vorläufige Untersuchung auch gegen alle drei, wie wir
hören werden, starke Anzeigen. Zeugen über die Bege¬
hung der Verbrechen selbst gab es keine. Wie und in
welcher Art die nach innerer Ueberzeugung urtheilenden
Richter, die Wahrheit aus der Mitte aller Widersprüche,
Verwickelungen und Dunkelheiten gefunden haben, mag
der Leser aus der folgenden Darstellung selbst entnehmen.
Wir glauben dabei desto ausführlicher seyn zu müssen,
weil nur hierdurch die sonderbare Verwickelung der Sache
in ihrem gehörigen Lichte erscheinen kann, weil zugleich
dieses eine Anschauung von mancher Eigenthümlichkeit des
öffentlichen Verfahrens in peinlichen Sachen gewährt,
und endlich, weil das Ganze einen höchst interessanten
Beitrag für die Geschichte menschlicher Verdorbenheit
liefert. — Es dürfte überhaupt nicht leicht ein Rechtsfall
gefunden werden, worin der praktische Kriminalist, sowohl
als der Psychologe einen so reichhaltigen Stoff zu Bemerkun=
gen antreffenwird. Diese auszuheben und mitzutheilen
erlaubt uns der Standpunkt nicht, auf welchem wir den
Fall berücksichtiget wissen möchten. — Wäre es wirklich auch
nur des Anziehenden und Lehrreichen des Falles wegen
verdiente derselbe doch der Vergessenheit entrissen zu werden.
Am 15. Juni des Jahrs 1809, fand man auf dem so¬
genannten Troppenbroich, in einem Kornfelde links der
Landstraße, zwischen den Dörfern Haaren und Weiden,
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Staatsbibliothek
Max-Planck-Institut für
zu Berlin
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