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XXIII.
Ueber die Unveräusserlichkeit reichsständischer
Domanialgüter und die Gränzen der Pflicht
eines Regierungsnachfolgers, die von seinem
Vorfahrer geschehene Veräusserung derselben
für güttig anzuerkennen. — vom A. F. v. G.
5. 1.
Geschichte der Hauptsache.
In ältern Zeiten war ein gewisses Reigersbauß,
und dessen Zubehörungen ein gräflich bentheim=
steinfurtisches Mann= und resp. freyer Burglehen.
Gemäß eines Lehnbriefes vom Jahre 1609 ward
Eberhard de Reiger mit dem Haus und Hof, ge¬
nannt Lennepshof, Baumgärten, Zubehör und Ge=
rechtigkeit auf dem Bunikamp in Steinfurt belegen —
Item mit dem Rüwenhof, Flegenkamp, und Gar=
tenland an Brouneck vor der Steinpforte gelegen,
wie solches alles von Alters her von der Grafschaft
Steinfurt zu Lehn gegangen und getragen worden,
zum rechten Mann= und freyen Burglehn beliehen.
Mit den nämlichen Gütern ward im Jahre 1643
Franz de Reiger und sein Vetter Eherhard, jedoch
als
Bb
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