Gatterer's Diplomatik.
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vermisse, dürfen wir kaum erinnern. Doch stießen
wir auf einige Aeusserungen, die nicht ganz erwiesen
oder erweislich zu seyn scheinen. So muß man z. B.
aus demjenigen, was S. 129 von der Dauer des
Gebrauchs der Monogrammen in Jtalien, besonders
der päbstlichen Monogrammen, gesagt ist, schließen,
daß von späteren Jahren als 1151 dergleichen nicht be¬
kannt seyen, da man sie doch bis tief in das 13te Jahr=
hundert in mehreren diplomatischen Werken findet.
Die große Seltenheit der Siegel von ganz grünem
(ungemischten) Wachse in Teutschland (S. 188)
dürften manche auch nicht zugestehen; und der Aus=
spruch: "von schwarzen Siegeln im eigentlichen
Teutschlande weis man nichts", hat die von anderen
Diplomatikern bekannt gemachten Entdeckungen gegen
sich. Diese und ähnliche Zweifel mehr hier umständ¬
licher zu erörtern, gestattet der Raum nicht. Wir be=
merken nur noch, daß die vorhin erwähnten, leider
unvollendet gebliebenen Elementa etc. durch das gegen¬
wärtige Handbuch nicht entbehrlich gemacht sind, und
schließen mit dem Wunsche, daß der verdienstvolle
Verfasser das Publicum bald mit der schon in den
Elementis versprochenen praktischen Diplomatik be¬
schenken möge.
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II.
oge
Staatsbibliothel
Max-Planck-Institut für
zu Berlin