Staats=Archiv V. 20.
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brechen, welches dieser mit zehn Bänden Beyträge nicht
wieder gut machen kann) gethan haben. Nein, ich bin
im Stande, durch hundert Zeugen zu erweisen, daß ich
überall zur Ruhe, zur Ehrfurcht und Gehorsam gegen
Obrigkeiten, zur Geduld mit den eingeschlichenen Gebre¬
chen, mit Hinweisung auf die jedem Menschen anklebende
Unvollkommenheit, ermahnet habe. Nie ist es mir in den
Sinn gekommen, den meinem gnädigsten Landesherrn und
Bischof schuldigen Respect aus den Augen zu setzen; — ich
habe mir auf alle Art, und selbst in dem Laufe dieses Pro¬
cesses, Mühe gegeben, das in der gefährlichen Revolu¬
tionsperiode gesunkene Zutrauen gegen den Landesherrn und
die Stände herzustellen, und die gefährlichen Eindrücke weg¬
zuwischen, welche die protestantischen Stände und deren
Syndicus Crome gemacht hatten.
Aber sollten dennoch meine Richter Grund, zu fürch¬
ten, zu haben glauben: so bitte ich sie inständigst, das ge¬
drohete schärfere Einsehen sofort eintreten zu lassen;
so flehe ich insbesondere Hochfürstliche Regierung, als das
höchste Landestribunal, hiemit zum zweitenmale unterthänig
an, ohne allen weitern Verzug mein ganzes Leben und Wan¬
del der strengsten Prüfung zu unterwerfen, mich auf keine
Weise zu schonen, und zu diesem Behuf alle mögliche zweck=
dienliche öffentliche Aufforderungen und Nachforschungen
durch das ganze Land, so wie selbige bereits mittelst eines
von meinen mächtigen Gegnern erwirkten geheimen Cabinets¬
Befehls im Jahr 1794 veranstaltet sind, abermals ex
officio zu verfügen.
Worüber unterthänig rc.
Hüldesheim den 17ten Novbr. 1800.
F. L. Goffaux.
Vorage
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