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lange, bis sie sich starck genug befindet, das
Aquilibrium und die Resistenz von allen Sei=
ten zu brechen, um hernach denen Auswäͤrtigen,
so, wie denen Einheimischen, zu befehlen. Jn
unmittelbarer selbsteigener Besitzung aller Lan¬
der bestehet ihr wuͤrckliches Wesen nicht, und
mit deren Aquisition pflegt sie sich nicht mehr
aufzuhalten, wann sie nur einen Schritt noch
von dem Gipffel ihrer Vollkommenheit entfer=
net ist. Was ist jetzo anders übrig, als nur
auf einer Seiten eine maͤchtige See-Potenz
durch unerschwingliche Krieges=Kosten sich so
lange verbluten zu lassen, bis der jederzeit bey
der Hand habende letzte Nachdruck sein favo¬
rables Tempo findet; auf der andern Seiten
aber das Divide dergestalt fest zu stellen, daß
hierauf das Impera bald durch gantz Europa er=
schallen wird. Wann nicht die Umstaͤnde so¬
wohl als die That selber zeigeten, daß die so
eifrig betreibende Absonderung des Kayser¬
thums von denen Oesterreichischen Erb=Landen
keine andre Absicht hat, als durch diese Haupt¬
Division die kuͤnftigen Subdivisiones zu befor¬
dern, so waͤre dieses genug, daß durch hand¬
greifliches Balanciren die gleich folgende Subdi¬
vision eodem tempore unter dem Schein des
bald dem einen bald dem andern, nachdem er
sich von der staͤrckesten Huͤlffe entfernet bezeiget,
zu leistenden Vorschubs betrieben wird, um
das von dem maͤchtigen Ertz=Hauß abgeson¬
derte Reich von neuem in zwey Theile zerspaltet,
und in der daraus unvermeidlich entspringenden
beyder=
onge
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Max-Planck-Institut für
zu Berlin