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so billige als rühmlich und glorreiche Hülfflei¬
stung, sondern auch einen wurcklichen Zuwachs
zuwege; aber bald darauf mußte der ungegruͤn¬
dete; und durch unstatthafften Religions=Eifer
noch mehr aufgeblasene Argwohn wegen eines
lo innocenten Friedens, und das unerhebliche
Geschrey gewinnsuͤchtiger Kauffleute, eine hin¬
längliche Ursach seyn, von allen vorherigen
Principiis abzuweichen, und den zuwege ge=
brachten kleinen Zuwachs nebst denen dem Erb¬
Feind entrissenen wenigen Landen wiederum als
eine formidable Ober=Macht anzusehen, ja
die Hände auf eine jetzt zu spat bereuende Art
in den Schoos zu legen, als sich das leidige
Widerspiel zu aͤusserster Erschoͤpffung und neuer
Schmaͤlerung des Ertz=Hauses im Werck selber
zeigte. Nun ist andurch zu obigem allen dieser
Cron noch der importante Zuwachs eines ihr
so wohl gelegenen gedoppelten Herzogthums,
so, wie der anderen Branche, von zwey gantzen
Königreichen, angediehen, und dieser kurtze
Krieg hat nicht so wohl die schon sieben und
zwantzig jährige Ruhe unterbrochen, als die
zahlreiche Krieges=Macht in dem benöthigten
Exercitio unterhalten. Was kan also bey
solchen Umstaͤnden fuͤr eine Absicht fuͤrwalten/
als diejenige, so ohnehin schon in der That vor
Augen lieget? diejenige Beysorge hat wohl den
wenigsten Grund auf sich, so auf den Verlust
noch eines oder des andern kleinen Stuͤck Lan¬
des gerichtet ist. Dann mit solcher Speise
nähret sich die Universal-Monarchie nur so
XIII. u. XIV. St.
lange.
K
ge
Staatsbibliothek
Max-Planck-Institut für
zu Berlin