des westphälischen Friedens.
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allzustrenge Folgen, welche uns das schöne Geschlecht
darbietet.
Doch mehr aus Ernst, damit ich mit keinem Ge=
tändel die Würde des Gegenstandes entehre: Wie
würde es scheinen, wenn die Katholische behaupte=
ten, wir haben ein besonder geistliches Oberhaupt, so
müssen es auch Protestanten annehmen, gemäß der
exacta mutuaque æequalitas; wir haben dabey so vie=
le Jnstanzen, so müssen dieselbe auch Protestanten
leiden. Was wäre die Antwort? Vermuthlich: dies
gehe Katholiken nichts an, wie sie ihre Religions¬
Strittigkeiten schlichteten; Sie thuen ihrem Gewis=
sen genug, darum habe sich der drittere nicht zu be=
kümmeren. Die Religion, deren Grundgesetze aus
ungleichen Quellen fliessen, könne mit der anderen
nicht auf eine Art behandelt werden, sondern nur
mit gleichem Rechte, man musse in allweg auf ver=
schiedene Principien und das Gewissen zurückschauen.
Unvergleichlich! Allein schon die Proposition der kay=
serlichen Gesandten, welche an die protestantische
Stände den 7ten März 1647. geschehen, lautet auf
diese Art am Ende:(*) "Wollen nun die Stände der
"A. C. eine Aequalität zwischen beyderley Religions=
"Ständen eingeführt haben, so ist billig, daß sie den
"katho=
(*) Meyern A. P. W. IV. Th. 25. B. 5. XVII.
Max-Planck-Institut für