Full text: Kritische Betrachtungen über verschiedene Staatsfragen (Th. 1 (1770))

des westphälischen Friedens. 
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allzustrenge Folgen, welche uns das schöne Geschlecht 
darbietet. 
Doch mehr aus Ernst, damit ich mit keinem Ge= 
tändel die Würde des Gegenstandes entehre: Wie 
würde es scheinen, wenn die Katholische behaupte= 
ten, wir haben ein besonder geistliches Oberhaupt, so 
müssen es auch Protestanten annehmen, gemäß der 
exacta mutuaque æequalitas; wir haben dabey so vie= 
le Jnstanzen, so müssen dieselbe auch Protestanten 
leiden. Was wäre die Antwort? Vermuthlich: dies 
gehe Katholiken nichts an, wie sie ihre Religions¬ 
Strittigkeiten schlichteten; Sie thuen ihrem Gewis= 
sen genug, darum habe sich der drittere nicht zu be= 
kümmeren. Die Religion, deren Grundgesetze aus 
ungleichen Quellen fliessen, könne mit der anderen 
nicht auf eine Art behandelt werden, sondern nur 
mit gleichem Rechte, man musse in allweg auf ver= 
schiedene Principien und das Gewissen zurückschauen. 
Unvergleichlich! Allein schon die Proposition der kay= 
serlichen Gesandten, welche an die protestantische 
Stände den 7ten März 1647. geschehen, lautet auf 
diese Art am Ende:(*) "Wollen nun die Stände der 
"A. C. eine Aequalität zwischen beyderley Religions= 
"Ständen eingeführt haben, so ist billig, daß sie den 
"katho= 
(*) Meyern A. P. W. IV. Th. 25. B. 5. XVII. 
Max-Planck-Institut für
	        
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