Full text: Österreichische Zeitschrift für Rechts- und Staatswissenschaft (Jg. 1847, Bd. 1 (1847))

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XII. 
131 Die Armenpflege der k. k. Haupt= und Residenzstadt Wien, ver= 
bunden mit einer besonderen Abhandlung über die Zuständigkeit 
oder das Heimathsrecht, von Anton Rudolph Kratochwill, 
geprüften Richter für die politische Geschäftspflege und schwere 
Polizeiübertretungen und Conceptsbeamten des Magistrats der 
k. k. Haupt= und Residenzstadt Wien. (Wien 1846, Fr. Beck's 
Universitätsbuchhandlung.) 
141 Die Armenversorgung in Oesterreich oder Zusammenstellung sämmt= 
licher das Armenwesen betreffenden Gesetze und Verordnungen. 
Von Johann Ernst Tettinek, Magistratssecretär in Salz¬ 
burg. (Salzburg 1846, Verlag der Mayr'schen Buchhandlung.) 
151 Geschichte der Findlinge in Oesterreich, mit besonderer Rücksicht auf 
ihre Verhältnisse in Jllyrien. Von Dr. Raimund Melzer, 
k. k. Director der Staats= und Local=Wohlthätigkeitsanstalten zu 
Laibach. (Leipzig 1846, Fest'sche Verlagsbuchhandlung.) 
Das Armenwesen bildet eine der wichtigsten Zeitfragen der Ge¬ 
genwart, welche immer dringlicher eine gründliche und umfassende 
Lösung heischt; während die Armuth in früheren Zeiten zumeist das 
Jndividuum traf und als ein beinahe nur zufälliges Moment angesehen 
werden konnte, dehnt sie sich heutzutage über ganze Classen aus, greift 
in immer weiteren Kreisen um sich und wird zu einer sich stets con¬ 
solidirenderen Erscheinung. Die fast tägliche Erfahrung belehrt uns 
über diese traurige Wahrheit unserer Zeit in ihrem ganzen Umfange 
mit ihren bedauerlichen Gründen und mit ihren beunruhigenden Folgen 
und es ist nicht blos ein Act der Philantropie, sondern der einer unab¬ 
weislichen Nothwendigkeit, wenn der Staat und die Bürger theils 
einzeln, theils im Wege der Association werkthätig auftreten und den 
Folgen der Armuth zu begegnen suchen. Die nächste Aufgabe bei der 
Lösung der hier angedeuteten Frage ist zwar allerdings dahin gerichtet, 
die Quellen der Armuth aufzufinden und zu verstopfen, aber es ist 
eben so wahr und durch die Geschichte nachgewiesen, daß diese Quellen 
unversiegbar scheinen, daß wenn sie auf einer Seite verdeckt werden, 
sie auf der anderen Seite aufrieseln und sogar durch manche an sich 
Max-Planck-Institut für
	        
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