Hauptblatt.
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§. 171 und 172 verhängten Strafe des schweren Kerkers zwischen
zehn und zwanzig Jahren schon dem unteren Richter die Bemessung mit
zehn Jahren, dem Obergerichte aber nach §. 441 die Macht der Mil¬
derung bis zu fünf Jahren herab zusteht, wogegen die lebenslange
Kerkerstrafe nur von dem obersten Gerichtshofe gemildert werden
kann.
Allein der Richter ist verpflichtet, die Strafe nach dem Gesetze
auszumessen, und überschreitet durch derlei Auslegungen das ihm durch
den höchsten Gesetzgeber eingeräumte Feld seiner Wirksamkeit, indem
er sich das der höchsten Instanz zugewiesene Recht der Strafmilderung
anmaßt.
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Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte 225