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so glaubt der Verfasser doch nicht, daß ein sol¬
cher mit Frankreich könne geschlossen werden,
indem ein dauerhafter Frieden nur mit einer für
sich selbst bestimmten, fest und unerschütterlich
aufrecht stehenden Regierung, was man von der
französischen nicht zu sagen vermöge, eingegan=
gen werden könne.
In dem Anhang zu dieser Schrift, welcher
nach der durch Bonaparte bewirkten Revo¬
lution vom 18. Brumaire geschrieben wurde,
äussert der Verfasser die Hoffnung, daß Bona=
parte, dessen Geist er Gerechtigkeit wiederfah¬
ren läßt, mit Teutschland vorzüglich in der That
Frieden begehren, und dazu annehmbare Bedin=
gungen vorschlagen werde. Es scheint hier dem
Verfasser geahndet zu haben, was kaum ein
Jahr nachher eintrat, daß Bonaparte Teutsch¬
land wenigstens zum Frieden nöthigen würde.
Denn, ohne sich selbst zu widersprechen, konnte
der Verfasser doch nicht behaupten, daß die von
Bonaparte gemachte Revolution so schnell einen
sichern dauerhaften Zustand im innern Frank-
reich hervorbringen würde, daß mit ihm ein sicherer
Frieden könnte eingegangen werden. Dieser
Friede ist nun freilich zum Unglük für die Selbst¬
ständigkeit und Ehre Teutschlands nicht unter
so annehmlichen Bedingungen eingegangen, als
der Verfasser im Anfang des Jahrs 1800. ge=
wähnt hatte.
Es
Max-Planck-Institut für