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„seie es, daß er schnell ankomme, um allen Be¬
„sorgnissen ein Ende zu machen, welche wegen
„den Insurrektionen in Toskana haben entstehen
„müssen rc." Die französische Regierung hatte
am 11. Oktober den Staatsrath Joseph Bo¬
naparte, einen Bruder des ersten Konsuls,
zum Gesandten bei dem Friedensgeschäft mit
Oesterreich ernannt, und es schien nun, daß die
Unterhandlungen beginnen würden, welche den
Leiden des Kontinents ein Ende machen sollten.
Das Jnteresse der ersten teutschen Staaten
war allzugros, als daß sie sich nicht sollten beeilt
haben, unmittelbar nachdem sie von dem muth¬
maslichen Anfang von Friedensunterhandlungen
Nachricht erhielten, ihre Gesaudte abzuschiken,
um entweder an den Unterhandlungen Theil zu
nehmen oder Einfluß auf den Gang derselben zu
gewinnen, oder im geringsten Fall solche wenig¬
stens zu beobachten. Der preussische Hof schikte
nemlich den Marquis von Lucchesini als
ausserordentlichen Gesandten (neben dem Herrn
von Sandoz Rollin) nach Paris ab, und
zu gleicher Zeit wurde der Pfalzbairische Geheime
Rath von Cetto von seinem Hofe dahin abge¬
sandt. Lucchesini und Cetto kamen fast zu
gleicher Zeit mit Graf von Kobentzel, nemlich
am 27. und 28. Oktober 1800. in Paris an.
Wirft man einen Blik auf die damalige Lage
der öffentlichen Angelegenheiten, so sieht man
Frankreich in seinen politischen Planen immer
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