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den übrigen, nachdem vorher die festen Pläze
mit den erforderlichen Garnisonen versehen worden
sind, so am Pofluß zusammenzuziehen, damit
derselbe nach Umständen seinen weitern Vorgang
gleich an der Stelle die der Absicht entsprechende
Richtung geben kann. Nach der Bestätigung der
Generäle von gesammten Truppenabtheilungen
haben bei den mit dem Feinde vorgefallenen
Gefechten alle Truppen ohne Ausnahme erneuerte
Beweise ihrer Tapferkeit und Standhaftigkeit dar=
gelegt. Insbesondere gibt die eingelangte Rela¬
tion über das am 26. Mai unter dem Feldmar¬
schall=Lieutenant Grafen Haddik bei Romano
vorgefallene Gefecht zu ersehen, daß, als der in
der Stärke von 10 bis 12,000 Mann jenseits
der Chiusela mit seiner ganzen Macht aufmar=
schirte Feind die allda vorhandenen steinernen
Brüken wiederholt zu stürmen versuchte, das
brave verdienstvolle Regiment Franz Kinsky zwei
der heftigsten Stürme mit mannbarem Helden=
muth abgeschlagen hat, wodurch der Feind ge¬
nöthigt wurde, mehrere Kolonnen durch den Chiu=
selabach übersezen zu lassen, und die auf der
Strasse bei Romano über diesen Bach liegenden
Brüken durch Umgehen zu gewinnen, wo alsdann
die bis dahin verdekt gebliebenen zwei Kavallerie¬
Regimenter Kaiser und Erzherzog Johann Dra=
goner unter der klugen Anführung des an seinen
Wunden verstorbenen Generalmajors Grafen
Niklas Palfy einen Hauptangrif auf den Feind
machten, eine Niederlage über ihn brachten, und
Max-Planck-Institut für