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2) Religionsbeschwerden
Pilipp Wilhelms und Johann Wilhelms Churf.
Churf. Durchl. Durchl. führten zwar in der,
von vollführter Reformation an bis über das Nor=
maljahr und nach der, durch den Frieden erfolg¬
ten, Churpfälz. Restitution bis nach dem frühen Tod
Carls Churfürstl. Durchl. stets pur Evangelisch
gewesenen, Churpfalz die Uebung der Catholischen
Religion ein, und betheiligten die Genossen der¬
selben an den Aemtern des Staats. So groß aber
auch diese Beschwerden waren, so schlossen doch
Höchstdieselbe die Reformirten von gedachten Aem=
tern noch nicht aus, und erkannten bei den Hul¬
digungs=Einnahmen und allen andern Gelegenhei¬
ten (Philipp Wilhelm Churf. Durchl. bis an sein
Lebens Ende, Joh. Wilh. Churf. Durchl. während
des ersten Regierungs=Quinquennii) stets: „daß
„gemäß der Friedens-Disposition die Reformirten
„in der Churpfalz bei Kirch und Schulen, wie
„auch dazu gehörigen Gütern und Gefällen Lands¬
„fürstlich geschüzet werden müssen."
Den Verfolgern des Evangelischen Glaubens,
unterstüzt von dem, im Land gewesenen, und das=
selbe durch Sengen und Brennen verheeret haben=
den, Reichsfeind wurde aber gegen das Ende des
vorigen Jahrhunderts nicht verwehret, Gewalt¬
thaten über Gewaltthaten an den Reformirten und
ihrem Kirchlichen Eigenthum auszuüben, und end¬
lich gelang es Ihnen vollends, Joh. Wilh. Churf.
Durchl.
Max-Planck-Institut für