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Friedens sie eben so wohl, als die unmittelbare
Reichs Stände concerniren. So schlecht nun
bißher gemeldter Schluß gerathen, so unglüͤck¬
lich exponiret der Hr. D. abermahls die Worte
des offtbesagten Poeten:
Hoc sunt postremo sociati foedere Francis
Vt gens et populus fieret concorditer unus,
Ac semper regi parens aequaliter uni.,
Er setzet dazu: Rege, non autem duci aut no
bili istius temporis Saxones parere compulsos esse,,
indicat Poeta. Inde etiam est, quod nullibi,
nobilibus ingenui et Lass adstricti legantur. Der,
Poete schreibet, es haben die Francken und
Sachsen sich dergestalt mit einander vereiniget,
daß sie ein Volck ausmachen, und einem Köni=
ge, nicht zweyen oder mehreren Regenten unter¬
worffen seyn wolten. Wenn aber der Hr. 4.
hieraus erzwingen will, daß die Bauern weder
unter den nobilibus und ingenuis gestanden, noch
zu Diensten verbunden gewesen, so folget solches
eben so wenig, als wenn ich daraus, weil alle
Teutsche Provintzen einen König und Kayser
erkennen, schlüssen wolte, daß in Mecklenburg,
Pommern, Hollstein, und andern Orthen, keine
leibeigenen und dem Landsäßigen Adel unter=
worffene Bauern existiren koͤnten.
Endlich so hat der Hr. Hoff=Rath Leyser
den Satz, daß Carl der Grosse die Knechtschafft
in Sachsen nicht auffgehoben, auch daraus er¬
wiesen, weil die eigene Leute von den Geschicht¬
schreibern der nachfolgenden Zeiten, und beson¬
ders
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