Full text: Jahrbücher des Großherzoglich Badischen Oberhofgerichts (N.F. Jg. 9 = Jg. 16. 1845/46 (1847))

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mit beschäftigt, einen Lederballen zusammen zu schnüren, wor¬ 
auf Weil festgenommen wurde. 
Indessen war es dem Marx Weil schon geglückt gewe¬ 
sen, die zwei von Carl Buhl zugerüsteten Lederballen unbe¬ 
merkt fortzuschaffen, und als nun Albertine Buhl hierauf 
aufmerksam machte, wurde in dem Weil'schen Hause 2mal 
Nachsuchung angestellt und hierbei zuerst der eine Ballen in 
der an die Wohnstube anstoßenden Kammer unter alten Klei¬ 
dern und einem Tuche verborgen, und dann der zweite Bal¬ 
len im Keller hinter einem Verschlage versteckt und mit dem 
nämlichen Tuche, unter dem sich der zuerst aufgefundene Ballen 
befunden hatte, zugedeckt gefunden. 
Dieses Quantum Leder ist mit Einrechnung des von Marx 
Weil noch nicht weggebrachten Ballens à 7 fl. 36 kr., von 
Ignaz Buhl eidlich zu 60 fl. 32 kr. gewerthet. 
Der 16 Jahre alte, schlecht beleumundete israelitische 
Metzgerbursche Marx Weil, welcher weder Vermögen besitzt, 
noch solches zu hoffen hat, gesteht zu, daß er in gedachter 
Nacht 2 Ballen Leder aus dem Buhl'schen Hause fortgetra¬ 
gen und in die Wohnung seiner Eltern gebracht habe, und 
daß er eben im Begriffe war, einen dritten Ballen Leder 
fortzuschaffen, als er von der Gendarmerie betreten wurde, 
er läugnet aber, daß dies in diebischer Absicht und mit dem 
Bewußtsein, daß diese Handlung widerrechtlich sei, geschehen. 
Wie er nämlich angibt, forderte ihn Carl Buhl auf, 3 
Ballen Leder, wovon 2 in der Zurichtstube und der dritte 
in dem Magazin war, abzuholen und über Nacht in ihrer 
Wohnung aufzubewahren, wo dann Carl Buhl über dieses 
Leder verfügen werde, und hierfür habe ihm Buhl ein paar 
Stiefelsohlen als Lohn versprochen, und er habe geglaubt, 
Carl Buhl dürfe als ältester Sohn so Etwas wohl thun. 
Dagegen erklärt Carl Buhl für unwahr, daß es sich da¬ 
rum handelte, daß Marx Weil das Leder für ihn, Buhl, 
fortschaffe, sondern er habe solches der Weil'schen Familie, 
wie früher, käuflich zu liefern versprochen, wo er dann je¬ 
Max-Planck-Institut für
	        
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