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abgesprengt und der Eilwagen stürzte umgekehrt den Abhang
hinunter, so daß die Räder oben waren rc."
„Es ist unrichtig, daß ich die 4 Zügel in der linken Hand
gehalten habe; ich habe vielmehr dieselben mit beiden Hän¬
den gehalten, von meiner Seite ist kein Verschulden unter¬
laufen und fahre ich schon 30 Jahre zu jeder Tageszeit mit
dem Eilwagen, die einzige Veranlassung war das scheue
Pferd und die enge Straße rr."
Am 18. August 1840 deponirte ferner Chrisostomus
Conrad: „Ich hörte, daß der Conducteur dem Postillon zu¬
rief rechts zu halten. Der Postillon gab sich alle mögliche
Mühe die Pferde rechts hinüber zu bringen, allein es gelang
ihm nicht. Der Wagen kam auf einmal so nahe auf die
linke Seite an den Rand der Chaussée, daß das Geländer
krachte, zerbrach und der Wagen über die Chaussée hinunter
auf die Wiese fiel rc."
„Ich habe nicht gesehen, daß der rechte Handgaul scheu
geworden ist, nur das habe ich bemerkt, daß er links ge¬
drückt hat."
Anton Schäfer deponirte ebenso.
zu B. Bei der eidlichen Abhör in diesem Prozesse wieder¬
holte Ch. Conrad seine erste Aussage mit der Abänderung,
daß er nicht gehört, wie dem Postillon zugerufen worden,
er solle rechts fahren. Er setzte hinzu, daß die Moritz Bucher
Ehefrau mit dem Postillon gesprochen habe. Barbara Bucher
stimmt hiermit überein. Anton Schäfer fügte seiner frü¬
heren Deposition bei, daß besonders das hintere rechte Pferd
stark vorgezogen habe.
Die Aussagen dieser 3 Zeugen treffen darin zusammen,
daß die Pferde zu sehr links liefen.
Dominic Thomas fügte seinen Angaben vom 30. Juli
1840 bei, daß der Postillon die Führung nicht verstanden
und daß derselbe, wie es scheine, seinen ersten und zweiten
Ruf nicht gehört habe, weil er beschäftigt gewesen, Wasch¬
weiber zu betrachten und diesen Zeichen zu geben. Hätte
Max-Planck-Institut für