144 Ob ohne habende Vollmacht, ex Pacto
allerdings dafür halten, daß das blose Factum
naturale einer Kindes=Gebährung in Condi-
tione, mithin, da diese Geburt erfolget, die Con¬
ditio erfullet und also die darauf beruhende Ver=
sprechung der 4000. fl. erloschen und gefallen
gewesen, immassen auch diese Meinung die Roͤ¬
mische Rechte (h) unterstutzen: verbis: cum
Uxori Ususfructus Fundi legatur & Propri¬
etas cum Liberos habuerit, nato Filio statim
Proprietas Legati Dies cedit, nec quidquam
obest, si is decedat, solche auch Gailius (i
Bart: (k) und Perez (1) sonderlich per ver¬
ba adjecta: si natus fuerit, bestaͤttigen.
§. 10.
Nun wäre zwar zu wünschen gewesen, daß
der Freyherr von G. seinen wahren Sinn in
eine so sektene Clausul nicht eingeschräncket,
sondern sich auf alle dabey entstehen könnende
Begebenheit teutsch und deutlich geäͤußert hätte.
Jnzwischen sind alle teutsche Rechtslehrer be=
kanntlich darinnen einig, daß bey lezten Willens=
Verordnungen, noch mehr aber in Contracten
nicht sowohl auf die Worte, als vielmehr auf
der Contrahenten Absicht und Ursache der Be=
dacht zu nehmen und daraus die Auslegung zu
machen (m
§. 11.
(h). L. 4. C. Quando dies legati cedit.
(i) Lib. 2. Obs. 136.
1) Similiter ad d. L.
(k) ad d. Legem 4. C.
m) L. 19. ff. de Condit. & Demonstr. L. 57. §. 1.
ff. ad SCt Trebell.
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