Leben und Schriften
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tribus relinquenda, und neun Abhandlungen de cau¬
tis obligationum drucken. Fuͤnffmal verwaltete er das
Amt eines Rectoris magnifici, bey dessen Niederlegung
er fuͤnff wohlausgearbeitete Reden de iure naturali;
de iure ciuili, ad fontem iuris naturalis redigendo; de iu¬
re gentium, de licito, non honesto, und de calculo Mi
NERVAR; seu de lege oias, eiusque iustitia, mit vie¬
ler Zufriedenheit aller Anwesenden, abgeleget. Ein
und zwantzig Jahr hatte er bereits zu Harderwick
das öffentliche Lehr=Amt geführet, als ihm der Ru |
zur professione iuris ordinania nach Franeqver zu¬
gefertiget wurde, woselbst er 1716. bey der feyerli=
chen Ubernehmung der ihn uͤberlassenen Profession, d¬
iurisprudentia rationali, mit einer ihm gantz eigenen
Beredsamkeit redete. 1720. wurde ihm eine Juristi=
sche Profession zu Gröningen mit ansehnlichen
Bedingungen angebothen, welche er aber mit Genehm¬
haltung der Curatorum der Franeqverischen Aca¬
demie ausschlug, und dargegen einen jährlichen Ge¬
halt von 1500 Gulden erhielt. Sieben Jahr hatte
er zu Franecker die wichtigen Pflichten eines recht¬
schaffenen Rechtsgelehrten erfüllet, der Academie
einmal als Rector vorgestanden, und sein Andencken
durch eine sinnreiche Rede, de iuris prudentia Pauli, A¬
postoli, verewiget, als die Göttliche Vorsehung die
Hertzen der Curatorum der Academie von Leyden
lenckete, daß sie die verledigte Professionem iuris Ro¬
mani et hodierni, durch den vortreflichen Westen¬
berg 1723. besetzten. Den Anfang seines Amtes
machte er mit einer Rede de philosophia ICtorum, et
inprimis ea, quae circa legum collisionem versatur. Sein
Amt hat er mit vielem Eyfer geführet, die Rö=
mischen Rechte mit dem natuͤrlichen aufs ge¬
naueste verbunden, zweymal die Academischen
Scepter uͤbernommen, und bey deren Ubergebung
zwey merckwürdige Reden, de iure RHADAMANTHI,
SCAEVOLAE
und de iurisprudentia QvINTI CERBIDI
gehal=
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