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berühmt. Staats= und Rechtsgel.
hat sich in den geistlichen Stand begeben/ und
dem Studiren von Jugend an obgelegen. Wie
er dann nachgehends Ertz-Bischoff zu Embrun
worden/ welches Ampt er aber nachgehends mit
dem Bischoffthum Metz vertauschet. Uber dieses
hat er auch noch darzu den Titel eines Comman¬
deurs de l'Ordre du S. Esprit bekommen. Die=
ses aber ist bey ihm zu observiren / daß er wichtige
Gesandschafften verrichtet / als eine / bey der Re-
public Venedig / die andere aber bey dem König
in Spanien. Und zwar diese eben zu der Zeit /
da zu Londen der beruffene und oͤffentliche Pra-
cedenz-Streit zwischen dem Grafen d'Etrades
und Baron de Batteville, des Koͤnigs in Franck¬
reich / und dem Spanischen Abgesandten vorfiele;
bey welchem Handel dann seine/ als damahligen
Ertz=Bischoffen von Embrun, Geschicklichkeit und
die grosse Sorgfalt den neugemachten Frieden
zwischen beyden Koͤnigen zu erhalten / sonderbahr
zu loben ist. Es wird auch die grosse Beredtsam¬
keit / womit er begabet gewesen/ an ihm geruh¬
met / und saget Priolus, daß er sich dadurch den Weg
zur grossen Ehre gebahnet / indem er dem Decrete/
welches anno 1651. gemachet wurde / widersprach/
darinnen enthalten war/ daß nach des Cardinals
Mazarini Tod kein Geistlicher zum Regiment in
Franckreich gezogen werden solte/ und im Namen
der Geistlichen fur die Kirchen-Freyheit sich wohl
hören liesse. Als der König in Franckreich im
Junio anno 1673. durch Metz zoge / hat ihm die=
ser eine Rede/ in Gestalt einer Lob-Schrifft/ uͤber¬
geben / welche dem Koͤnig sehr wohl gefallen.
Weilen er eine grosse Zierde und Beredtsamkeit
dar=
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