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Zehnten und Frohnden für die Volkswirthschaft nach
theilig seien. Dazu gesellte sich der Drang zur Geld
wirthschaft, der sich immer mehr einstellte, je mehr
das moderne Erwerbs= und Verkehrswesen sich
Bahn brach und jedes Product durch die Geldform
hindurchjagte. Der Staat wollte die Steuern in
Geld bezahlt haben, da sich so bequemer wirthschaften
ließ, als mit Getreide- und Holzabgaben, besonders
nachdem mit den modernen Verkehrserleichterungen
die Frohnden abzulösen weil der Bauer, der Gutsherr
und der Staat, überhaupt das ganze Land, die gesammte Land
und Waldcultur von der Befreiung des Grundeigenthums von
jeder störenden Verpflichtung den unberechenbarsten Vortheil
hätten. Unter Anderm sagt Haxthausen: „Der Bauer ist nicht
unempfänglich für die Ideen der neuern Zeit geblieben; er
sindet sein Selbstgefühl verletzt und die Freiheit und Würde
seines Innern durch das Muß, den Zwang beleidigt. Er fühlt
welcher
sich wie das wilde Thier im Käfig. Derselbe Knecht,
treu, redlich und mit Anhänglichkeit für Jahreslohn gedient
hat, zeigt sich, sobald er den eigenen Heerd gebaut,
träge,
der
tückisch und widerspenstig, wenn er in Frohndienst muß
ab
Dienst verdirbt den Charakter des Bauern, daher muß
erklärt
gelöst werden". Gestützt auf langjährige Beobachtung
Flotow (Anleitung zur Fertigung der Ertragsanschläge I 80)
4 Handfrohnarbeiter erst 3 bezahlten Taglöhnern
gleichwerthig; im Spanndienst rechnet er das Verhältniß wie
3:2. Andere rechnen die Spannfrohnen bis zu 50 % min
derwerthig gegenüber der bezahlten freien Arbeit. Der Grund
liegt vielfach darin, daß mit dem Wegfalle des Gerichts-, zumal
aber des Züchtigungsrechts der Herren, das sich doch unmöglich
hätte erhalten lassen, der Bauer noch weniger Ursache hatte
als sonst, sich und seine Thiere für den Frohnherrn zu quälen.
Die Taglöhner kann man jeder Zeit wegen schlechter Arbeit
entlassen, die Fröhner aber nicht. Dazu kam der wichtige Um
stand, daß die Frohnen ihrer Natur nach fast immer in die
Zeit fielen, wo der Bauer auf seinem eigenen Lande selbst höchst
nothwendig war, daher er sein eigenes wie das Land des
Grundherrn nur ungenügend bestellen konnte. Mit inten
siver Cultur also, wo die Witterung noch größern Einfluß
hat und daher Berücksichtigung verdient, vertrugen sich die
Frohnen durchaus nicht.
Der Zehnte, sagt Haxthausen ferner, „ist der Cultur
anerkanntermaßen durchaus schädlich, dergestalt, daß man nicht
begreift, wie ein Acker, dem man seit einem Jahrtausend so be
deutende Theile seiner Kraft ohne Erstattung entzieht, noch
Früchte tragen kann. Staatsminister v. Stein erklärt in