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unter einer übermächtigen fremden Concurrenz die
Preise der landwirthschaftlichen Producte, so ist der
Ruin besiegelt und der Bauer geht in der capita
listischen Fluth unter. Seine Verschuldung, die bisher
schon bei günstiger Marktconjunctur langsam gewachsen
ist, erhöht sich jetzt unter der abwärts gehenden ganz
rapid und dann kommt der Zeitpunkt, wo die Bauern
durch ihre Gläubiger in immer wachsender Anzahl
auf die Straße geworfen werden und als Vagabunden
die Scholle verlassen, auf welcher die Vorväter Jahr
hunderte hindurch, wenn auch gedrückt, aber doch
seßhaft gehaust haben. Das ist das moderne
„Bauernlegen" durch den Liberalismus.
*) Die „Frankf. Ztg.“ (1878, Nr. 329) erzählt: „Der
Landwirth sollte von seinem Betriebskapital in Rücksicht auf die
Gefahr des Verlustes durch Elementar Ereignisse und Seuchen
mindestens 10 pCt. Zinsen machen, die Lehrbücher der Betriebs
lehre sprechen diesen Satz mit unwandelbarer Bestimmtheit aus
Die Zinsen betragen aber thatsächlich seit zwei Jahrzehnten im
großen Durchschnitt selten über 5 bis 6 Procent (jetzt im Jahre
1882 noch weniger) und hierdurch ist die Gefahr des Kapital
verlustes nicht gedeckt. Nach dem Ausgang der vierziger Jahre
warfen sich die Jünglinge der haute-finance mit einem ge
waltigen Feuereifer auf die Landwirthschaft und die Herr
Papa's bewilligten im Rückblick auf die Gefahren, welche ihren
Staatspapieren während der Revolutionszeit gedroht hatten,
gerne die zu einem Gutskauf oder einer Pachtung nöthigen
Mittel. Aber es wurden arge Täuschungen erlebt und die
Idylle des Landlebens wurde theuer bezahlt. Heute haben die
größeren Landwirthe mit hohen Steuern, hohen Arbeitslöhnen
und niederen Getreidepreisen zu rechnen. Diese Schäden werden
durch die höheren Viehpreise nicht ausgeglichen. Sehr bezeich
nend, wenn auch glücklicherweise nicht überall zutreffend, sagte
neulich ein gewiegter und erfahrener Geschäftsmann in Frank
furt a/M. einem jungen Landwirthe, welcher seine guten Staats
papiere zum Behuf einer Pachtung umsetzen wollte: „Mein
junger Freund, behalten Sie Ihre Papiere und schneiden Sie
ruhig Coupons ab. Die Landwirthschaft ist ein Ge
schäft für arme Leute, oder für die, welche es
werden wollen!
In einem so specifischen Organe der „goldenen Inter
nationale", wie die „Frankf. Ztg." ist diese Anekdote doppelt
bemerkenswerth.