Full text: Ausführliche Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld (1)

De iustitia et iure. 
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worfen sind, in welchem sie sind gegeben worden. Da 
nun die Gesetze in Teutschland entweder Reichs- oder 
Landesgesetze sind, so hat es nun, was die erstern an 
betrift, keinen Zweifel, daß sie alle diejenigen, die der Ma 
jestät des Reichs unterworfen sind, sie seyen, wes Standes 
sie wollen, mithin auch selbst die teutschen Reichsstände ver 
binden"). Soviel hingegen die teutschen Landesgesetze an 
betrift, so ist nun die Frage ob auch der Landes 
regent an die von ihm gegebenen Gesetze ge 
bunden sey? unter den Rechtsgelehrten sehr streitig **). 
Die 
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27) Die Reichsgesetze sind zugleich in Ansehung der Reichsstände, 
mit deren Einwilligung sie gemacht worden, als Verträge 
anzusehen. S. Carl Fried. Gerstlachers Corpus iuris 
germanici publ. et privati 1. B. 1. Cap. S. 24. und 32. Auch 
sogar die remischen und kanonischen Rechte gelten als bestätig 
te gemeine Reichsrechte in den Privatrechtssachen der erlauch 
ten Personen in Teuschland, sofern nicht etwa durch Fami 
lienverträge oder Observanz ein anders ist bestimmt, und in 
Ansehung ihrer festgesetzet worden. S. LEYSER Spec. XLI. 
med. 5. HARTLEBEN Meditat. ad Pandect. Vol. I. P. I. Spec. V. 
m. 2. PUTTER de normis decidendi successionem illustrium con 
troversam §. 13. und folg. v. Selchovs Rechtsfälle 2. Band 
S. 70. folgg. und Westphals Abhandlung von dem Gebrauch 
des justinlaneischen Rechts in dem teutschen Staatsrechte und 
der Privatrechtsgelahrtheit der erlauchten Personen des teut 
schen Reichs. Halle 1779. 4. 
28) Man vergleiche Andr. 1o/. SCHNAUBERT Diss. de principe Le. 
gibus suis obligato Ienae 1793. und diese Abhandlung teutsch 
unter dem Titelt Auch der Regentistan die von ihm 
gegebenen Gesetze gebunden: mit einigen Anmerkun 
gen und Zusätzen von Doct. Emanuel Fried. Hagemei 
ster. Rostock und Leipzig 1795. 8. Joh. Christ. Maiers 
allge=
	        
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