Full text: Bitschnau, Otto: Christliche Standes-Unterweisungen

 
Max Planck institute for Hluman Developme. 
 
 
 
 
 
 
 
 
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III. 
Der ledige Stand. 
§ 1. Die Htandeswahl. 
it hoher Begeisterung lobt der Sänger des 103. Psalms: 
„Wie groß sind deine Werke, o Herr! Alles hast Du 
mit Weisheit gemacht, und was die Erde erfüllt, ist 
Dein ... Alle (Geschöpfe) warten auf Dich, daß Du 
ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Du giebst ihnen 
und sie sammeln: Du thust auf deine Hand und alles 
wird gesättiget mit Gutem" (Psalm 103, 24. 27). Und 
der hl. Geist empfiehlt unserer besondern, aufmerk¬ 
samen Betrachtung die überaus wichtige Wahrheit: 
„Gott — der Schöpfer und Herr des Himmels und der 
Erde — ordnet alles nach Maß, Zahl und Gewicht" 
 
(Weish. 11, 21). Wir bewundern die Ausführung dieses 
göttlichen Planes in den drei Reichen der Minerale, 
 
der Pflanzen und der Tiere, aber noch weit mehr in 
der gesellschaftlichen Ordnung der Menschen. Die Ver¬ 
 
nunft und die Religion sagen: „Gott giebt jedem Menschen 
Calente, Fähigkeiten und Kräfte nach Naß, Zahl und Ge¬ 
wicht, und ruft ihn an den tauglichsten Platz, damit er 
an demselben im geselligen Vereine mit Nebenmenschen 
Ihm aus Liebe diene und dadurch sich sein zeitliches Glück 
und seine ewige Seligkeit verdiene.“ Daher fühlt auch jeder 
Mensch in der frühesten Jugend den mächtigen Sozialtrieb, 
S 
Ae 
46. 
das Verlangen in sich, durch den geselligen Anschluß an Neben¬ 
d. h. 
menschen seine Kraft zu erhöhen, um durch die vereinten Kräfte 
Vieler zu erreichen, was er allein nicht vermag. Darum drängt 
Digitalisierungsvorlage: 
Bibliot!
	        
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