Full text: Handbuch der psychischen Anthropologie oder der Lehre von der Natur des menschlichen Geistes (Bd. 2)

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Geschäftslebens. Sie scheuen alles, was sich lächerlich ma¬ 
chen läßt und Kälte ist leicht ihr Fehler. Bey mindet 
glücklicher Erziehung werden sie aus Haß gegen den Aber= 
glauben leichter irreligiös und leichter an dem sittlichen 
Gefühl irre werden als die in den zuvor genannten Ge¬ 
fühlsstimmungen lebenden. 
§. 144. 
In unserm Geiste ist drittens die innere Kraft der 
Selbstbeherrschung, der Charakter, den Talenten der aus¬ 
führenden Kraft und den Bildungen des Herzens so ver= 
bunden, daß sie als lenkende Entscheiderin zwischen beyde 
tritt; die Talente der ausführenden Kraft dienen ihr als 
Mittel und die Ausbildung des Herzens schreibt ihr ihre 
Zwecke vor. 
Unter welchen verschiedenen Gestalten nun hier das 
Menschenleben erscheinen werde, ist oben schon angegeben, 
in der Lehre von den verschiedenen Arten der Begierde 
und von der Art wie diese zu leidenschaftlicher Stärke an¬ 
zuwachsen vermögen. 
Hier unterwirft der Charakter sich selbst und die man¬ 
nigfaltigen Gestalten, welche diese Willenskraft im Leben 
zeigt, dem sittlichen Urtheil zu Lob und Tadel. Nur dar¬ 
in hat das Menschenleben wahren innern Werth, daß der 
Charakter nach den Anmahnungen des Herzens jede größe¬ 
re oder kleinere Kraft des Talentes den Idealen der ewi¬ 
gen Geistesschönheit in Freundschaft und Gerechtigkeit, in 
Wahrheit oder Schönheit unterwirft. 
Nur nach diesen Blüthen der Geistesschönheit werden 
wir das Leben eines Menschen würdigen, gleichviel ob sie 
rschu 
Max-Planck-Institut für
	        
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