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schung und Selbstausbildung ansehen und die einzelnen
Untersuchungen demgemäß ordnen, wie jede Grundanlage
unsers Geistes dem Verstände einen ihr eignen Zweck
der Ausbildung nennt.
So wird die ganze allgemeine Psychologie eine na¬
türliche Vorbereitung der Ethik.
Mir scheint der Sprachgebrauch gerade in diesen
Grundlagen unsrer Wissenschaft vorzüglich deßwegen so
unbestimmt geblieben zu seyn, weil man die den Gehalt
der menschlichen Anlagen in Erkenntniß, Herz und That¬
kraft betreffenden Unterschiede weder von den die Form
betreffenden wie z. B. die Einheit der Vernunft, noch
von den bloßen Stufen der Ausbildung Sinn, Gewohn=
heit und Verstand gehörig getrennt gehalten hat.
Deswegen sind vorzüglich die Bedeutungen der Worte
„Sinn," „Empfindung" und „Gefühl" so wie der Un¬
terschied von „Verstand/ und „Vernunft / so schwankend
angegeben worden. Neben den in jeder Sprache sich von
selbst hervorhebenden Unterschieden von Empfinden und
Denken, Erkennen und Begehren, Verstand und Wille
liegen für den Gehalt in der Wissenschaft immer wieder
die ersten Unterscheidungen des Platon und Aristo¬
teles zu Grunde*). Zu diesen kommt dann später,
*) Platon hat am Ende des vierten Buches seiner Republik
für das Ganze des menschlichen Geistes den Unterschied von
Frisosaia, Jouds und N6yog als die Haupttheile der einen
Seele ausgeführt, wir werden, meine ich, sinnliche Be¬
gierde, untere Thatkraft und Verstand übersetzen müssen.
Aristoteles nimmt seine ox) immer ganz im allgemei¬
nen als Lebensprincip des Korpers, (de anima. 1. 2. c. 1.)
Max-Planck-Institut für Bildungs
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