Full text: Handbuch der psychischen Anthropologie oder der Lehre von der Natur des menschlichen Geistes (Bd. 1)

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in seiner Ausbildung von Wissenschaft und Kunst, von 
Kenntniß, Einsicht, Lieblingsmeinung und Neigung, 
Lust und Geschicklichkeit*) 
4) Neben diesem Gesetz der Association oder des 
Einflusses der Einheit unsrer Lebensthätigkeit auf den 
Grad der Lebendigkeit unsrer Thätigkeiten steht endlich 
das Gesetz der reinen Vernunft, der ursprüngli¬ 
chen formalen Apperception oder das Gesetz der Ein¬ 
heit und Nothwendigkeit, in welchem die Ein¬ 
heit unserer Geistesthätigkeit für die Form aller unserer 
Geistesthätigkeiten selbst geltend gemacht wird. 
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Dieses ist das Grundgesetz aller Deductionen für die 
apodiktischen, mathematischen und philosophischen Grund= 
bestimmungen unsers Geisteslebens, so wie diese Deduc= 
tionen in der Kritik der Vernunft ausgeführt werden. 
Dieses Gesetz ist die unmittelbare Abfolge der Ver= 
nünftigkeit unsers Geistes und daher oben schon vorläu- 
fig erläutert. 
Ungeachtet der unendlichen Mannichfaltigkeit einzel= 
ner Farbenspiele und Tonspiele, so wie aller äußern 
und innern sinnlichen Anschauungen, sind doch alle Ge¬ 
genstände unserer Erkenntniß nur Theile einer Welt, 
in dieser mit Nothwendigkeit verbunden unter den glei¬ 
chen nothwendigen Gesetzen der Natur, unter den glei¬ 
chen Jdeen der ewigen Wahrheit. Ferner ungeachtet 
der unendlichen Mannichfaltigkeit der Anregungen un¬ 
sers Lustgefühls zu Vergnügen oder Schmerz, steht doch 
alles junser Wohlgefallen unter den gleichen nothwendi¬ 
gen Ideen des Schönen; ungeachtet aller Mannichfal= 
*)A. a. O. §. 33. 
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