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Betrachtung landesspezifischer Charakteristika des beruflichen
Schulwesens und der jeweiligen Beziehungen zum allgemeinbil¬
denden Schulwesen Länderunterschiede im relativen Schulbesuch
kausal zu deuten. Deshalb sollen im folgenden lediglich die
Ergebnisse der Berechnungen dargestellt und auf einige beson¬
ders auffällige Unterschiede hingewiesen werden.
Der Schulbesuch an den Berufsschulen (einschließlich Berufs-
sonderschulen) beginnt in der Regel bei den 15jährigen (vgl.
Abbildung 40). Einen recht hohen relativen Berufsschulbesuch
in dieser Altersklasse weisen das Saarland, Bayern und Rhein-
land-Pfalz auf, einen besonders niedrigen Berlin und Hamburg.
In fast allen Ländern erreicht der Berufsschulbesuch bei den
17jährigen die höchste Quote (Ausnahme Saarland), die in allen
Ländern mit Ausnahme des Saarlands und Berlins bei über 50 Pro-
zent liegt (in Bremen besuchen rund 70 Prozent und in Bayern
und Hamburg rund 58 Prozent des Jahrgangs die Berufsschule).
Bei den 18jährigen macht sich der Abgang nach Beendigung der
Schulpflicht bemerkbar, so daß der Berufsschulbesuch bereits
deutlich niedriger ist; am niedrigsten in Rheinland-Pfalz und
im Saarland mit rund 25 Prozent und am höchsten in Bremen mit
rund 50 Prozent. In den höheren Altersjahren ist der Berufs-
schulbesuch in den Stadtstaaten deutlich stärker als in den
Flächenstaaten.
Der Berufsfachschulbesuch dürfte in der Regel bei denselben
Altersgruppen einsetzen wie der Berufsschulbesuch. Die Nach¬
weisungen beginnen meist bei den 14jährigen oder 15jährigen
(Ausnahme Bayern, wo der Berufsfachschulbesuch bereits bei
den 13jährigen ins Gewicht fällt), wobei die Schulbesuchs-
quoten wegen der unterschiedlichen Zusammenfassung von Alters¬
jahrgängen nur schwer vergleichbar sind (vgl. Abbildung 41).
Bei den 15jährigen sind hohe Werte (über 9 Prozent) für Hes-
sen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ausgewiesen. In
Hessen und im Saarland ist der Berufsfachschulbesuch in die-
ser Altersgruppe am stärksten, in Hamburg und Berlin bei den
17jährigen; in den meisten Ländern werden die höchsten Quoten