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der unter 12jährigen im Vergleich dazu sehr gering sind. Gleich-
mäßiger über die gesamte Spanne der 6- bis 20jährigen ist der
relative Gesamtschulbesuch in Hamburg verteilt. Die Spitze des
Gesamtschulbesuchs wird in Hamburg (7,3 Prozent) bei den 11jäh¬
rigen, in Niedersachsen (4,0 Prozent) und Berlin (20,5 Prozent)
bei den 13jährigen und in Hessen (15,6 Prozent) und Bremen
(13,4 Prozent) bei den 14jährigen erreicht.
Auch beim relativem Schulbesuch für Schulen der beruflichen
Aus- und Fortbildung ergeben sich Unterschiede zwischen den
Bundesländern; allerdings lassen sich diese Unterschiede aus
einer Reihe von Gründen noch schwerer als bei den allgemein-
bildenden Schulen interpretieren (vgl. Tabelle 23). Zunächst
einmal kann der Charakter der Schulen mit derselben Bezeich-
nung sehr unterschiedlich sein, was Konsequenzen hat für die
statistische Nachweisung. So ist zum Beispiel 1975 das Berufs-
grundbildungsjahr in einigen Ländern der Berufsschule zugeord-
net, in anderen der Berufsfachschule (Schleswig-Holstein und
Berlin), der Anteil von Vollzeitschulen und Teilzeitschulen
ist länderweise verschieden oder die fachliche Ausprägung
und Dauer des Unterrichts unterscheidet sich erheblich, so
daß unter Umständen an derselben Schulform in verschiedenen
Bundesländern sich recht unterschiedlich zusammengesetzte
Schülerpopulationen befinden. Unterschiedlich sind länderweise
auch die in den Tabellen benutzten Altersgliederungen, das
heißt, manche Länder führen weniger Altersklassen auf als
andere und fassen Jahrgänge am unteren beziehungsweise oberen
Ende zusammen.
Abgesehen von diesen technischen Schwierigkeiten des Ver-
gleichs ist bei der Interpretation der Daten Vorsicht geboten,
weil sich dasselbe Niveau des Schulbesuchs aus den verschie¬
densten Gründen ergeben kann. So kann bei den Schülern im
schulpflichtigen Alter ein hoher relativer Schulbesuch sowohl
Ausdruck einer besonders vollständigen Durchführung der Schul-
pflicht sein als auch die komplementäre Erscheinung zu einem
besonders niedrigen Schulbesuch der gymnasialen Oberstufe
darstellen. Es ist kaum möglich und sinnvoll, ohne nähere