Full text: Köhler, Helmut: ¬Der relative Schul- und Hochschulbesuch in der Bundesrepublik Deutschland 1952 bis 1975

125 
der unter 12jährigen im Vergleich dazu sehr gering sind. Gleich- 
mäßiger über die gesamte Spanne der 6- bis 20jährigen ist der 
relative Gesamtschulbesuch in Hamburg verteilt. Die Spitze des 
Gesamtschulbesuchs wird in Hamburg (7,3 Prozent) bei den 11jäh¬ 
rigen, in Niedersachsen (4,0 Prozent) und Berlin (20,5 Prozent) 
bei den 13jährigen und in Hessen (15,6 Prozent) und Bremen 
(13,4 Prozent) bei den 14jährigen erreicht. 
Auch beim relativem Schulbesuch für Schulen der beruflichen 
Aus- und Fortbildung ergeben sich Unterschiede zwischen den 
Bundesländern; allerdings lassen sich diese Unterschiede aus 
einer Reihe von Gründen noch schwerer als bei den allgemein- 
bildenden Schulen interpretieren (vgl. Tabelle 23). Zunächst 
einmal kann der Charakter der Schulen mit derselben Bezeich- 
nung sehr unterschiedlich sein, was Konsequenzen hat für die 
statistische Nachweisung. So ist zum Beispiel 1975 das Berufs- 
grundbildungsjahr in einigen Ländern der Berufsschule zugeord- 
net, in anderen der Berufsfachschule (Schleswig-Holstein und 
Berlin), der Anteil von Vollzeitschulen und Teilzeitschulen 
ist länderweise verschieden oder die fachliche Ausprägung 
und Dauer des Unterrichts unterscheidet sich erheblich, so 
daß unter Umständen an derselben Schulform in verschiedenen 
Bundesländern sich recht unterschiedlich zusammengesetzte 
Schülerpopulationen befinden. Unterschiedlich sind länderweise 
auch die in den Tabellen benutzten Altersgliederungen, das 
heißt, manche Länder führen weniger Altersklassen auf als 
andere und fassen Jahrgänge am unteren beziehungsweise oberen 
Ende zusammen. 
Abgesehen von diesen technischen Schwierigkeiten des Ver- 
gleichs ist bei der Interpretation der Daten Vorsicht geboten, 
weil sich dasselbe Niveau des Schulbesuchs aus den verschie¬ 
densten Gründen ergeben kann. So kann bei den Schülern im 
schulpflichtigen Alter ein hoher relativer Schulbesuch sowohl 
Ausdruck einer besonders vollständigen Durchführung der Schul- 
pflicht sein als auch die komplementäre Erscheinung zu einem 
besonders niedrigen Schulbesuch der gymnasialen Oberstufe 
darstellen. Es ist kaum möglich und sinnvoll, ohne nähere
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer