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unter dem Durchschnittsverdienst der männlichen Ange¬
stellten gelegen (Betz, G., 1975, S. 368-371). Somit
ist die Einkommensdifferenz zwischen männlichen und
weiblichen Angestellten zusätzlich auch durch die un-
terschiedliche Altersstruktur bedingt. Vergleichbare
Ergebnisse hinsichtlich des Zusammenhangs von Alter
und Einkommen weisen empirische Erhebungen auf, in
denen unter anderem der Einfluß des Alters weiblicher
Arbeitnehmer auf ihren Verdienst untersucht wird
(Pross, H., 1973, S. 25; Sullerot, E., 1972, S. 163;
Überfordert durch Lärm, Tempo, Licht, Schmutz, 1974,
S. 17 f.; Weltz, F., 1971, S. 201-215).
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Einkom-
mensdifferenzen zwischen männlichen und weiblichen An-
gestellten, die im Zeitablauf seit 1960 insgesamt ge¬
ringer geworden sind, zum überwiegenden Teil durch
strukturelle Unterschiede bedingt sind:
- Die weiblichen Angestellten konzentrieren sich auf
die unteren Leistungsgruppen und beziehen niedrigere
Einkommen als die männlichen Angestellten, die in
erheblich stärkerem Maße in den oberen Leistungs-
gruppen eingestuft sind und höhere Verdienste er-
zielen;
die weiblichen Angestellten sind im Gegensatz zu
den männlichen Angestellten nahezu ausschließlich
in kaufmännischen Berufen, in denen im Vergleich zu
den technischen Berufen geringere Verdienste erzielt
werden, beschäftigt;
die Mehrheit der weiblichen Angestellten ist in Wirt-
schaftszweigen tätig, in denen unter dem Durchschnitt
sämtlicher Wirtschaftsbereiche liegende Gehälter ge¬
zahlt werden;
die weiblichen Angestellten sind durchschnittlich jün-
ger als die männlichen Angestellten und beziehen so¬
mit in stärkerem Maße als die Männer Anfangsgehälter.