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teren und mittleren Ebene als Techniker, Meister,
Gruppenleiter, Handlungsbevollmächtigte und Techni¬
ker beziehungsweise Direktionsassistent eingestuft.
4 Prozent der männlichen Beschäftigten gegenüber 0.5
Prozent der weiblichen Beschäftigten erreichten die
oberen und obersten Funktionsstufen als Abteilungs-
leiter, Prokurist, technischer Direktor und kaufmän-
nischer Direktor.
In die DIW-Untersuchung wurden im Gegensatz den den Er¬
hebungen von Neundörfer und Claessens u.a., die ledig¬
lich Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten erfaßten,
auch kleinere Betriebe mit weniger als 100 Beschäftig¬
ten einbezogen. Diese Betriebe weisen in der Regel eine
andere personale Struktur auf als größere Betriebe.
Kleinere Betriebe sind in erheblichem Maße Familien-
betriebe, deren Leitung Familienangehörigen übertragen
wird. Dies dürfte zumindest zum Teil erklären, daß
Frauen nach den Resultaten der Berliner Studie Füh¬
rungspositionen der oberen und obersten Stufe errei¬
chen.
Nach einer von Pross 1971 durchgeführten repräsentati¬
ven empirischen Erhebung, in der die berufliche Situa-
tion von 1.299 Arbeitnehmerinnen untersucht wurde,
waren Frauen in Dispositionsfunktionen ebenfalls erheb-
lich unterrepräsentiert. Nur eine Minderheit der er¬
werbstätigen Frauen nahm qualifizierte Aufgaben wahr
während die überwiegende Mehrheit gering qualifizierte
Tätigkeiten an der Basis der Betriebshierarchie aus-
übte (Pross, H., 1973, S. 19-22).
Die Unterrepräsentierung erwerbstätiger Frauen in Dis¬
positionsfunktionen wird auch durch die Resultate einer
Studie belegt, in der Bewerbungsunterlagen und Lebens-
läufe mit Zeugnisunterlagen von rund 10.000 Beschäftig-
ten, die eine berufliche Veränderung anstrebten, analy¬
siert wurden (Dröll, D., und Dröll, R., 1974, S. 55).