Full text: Siewert, Peter: Grundschulfinanzierung und Grundschulpolitik

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im gleichen Verhältnis erhöhten. Mitte der sechziger Jahre, also 
parallel zu den verstärkten bildungspolitischen Diskussionen in 
der BRD, setzt dann jedoch eine wesentlich stärkere Expansion der 
Ausgaben für Bildung und Wissenschaft sowie für das Schulwesen 
ein. Das trifft jedoch nicht für die Ausgabenentwicklung für 
Grund-, Haupt- und Sonderschulen zu, die zunächst sogar hinter 
der Ausweitung der öffentlichen Haushalte zurückbleibt. Diese 
Entwicklung spiegelt - bei aller Vorsicht hinsichtlich ihrer 
Interpretation - in gewisser Weise die Schwerpunktsetzungen in 
den Reformdiskussionen wider: starker Ausbau der Universitäten 
und Förderung der außeruniversitären Forschung einerseits, be¬ 
sondere Konzentration der Reformen im Schulwesen auf den Sekun- 
darbereich andererseits. 
Wenden wir uns der Verteilung der Nettoausgaben auf die ver¬ 
schiedenen Verwaltungsebenen zu, die in Tabelle 4 beispielhaft 
für das Jahr 1973 wiedergegeben wird, und die die früheren Aus¬ 
führungen zur Lastenverteilung im Schulwesen plastischer werden 
läßt. Danach ist der Finanzierungsbeitrag des Bundes, der rund 
45 t aller öffentlichen Ausgaben trug, für das Schulwesen prak- 
tisch bedeutungslos. Den größten Teil der Schulausgaben brachten 
mit rund 69 8 die Länder auf und etwa 30 8 gingen zu Lasten der 
Gemeinden. Damit beanspruchte die Finanzierung des Schulwesens 
etwa 21 3 der Länderhaushalte und rund 14 8 der kommunalen Haus- 
halte. Bei der Finanzierung der Ausgaben für Grund- und Haupt- 
schulen lag der Länderanteil mit rund 63 8 etwas niedriger, der 
kommunale Anteil mit rund 37 8 entsprechend höher. In beiden 
Fällen entsprach das etwa 8 8 des Haushaltsvolumens der jeweiligen 
Gebietskörperschaften. 
In der Entwicklung der Ausgabenverteilung zwischen Ländern' und 
Gemeinden zeigen sich im Bereich der Grund-, Haupt- und Sonder- 
schulen seit 1968 kaum Veränderungen: 
Gemeint sind hier die acht Flächenländer der BRD.
	        
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