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zahlen aus den Bundesländern überhaupt vorliegen, zeigen diese in der Regel nur eine
relativ geringe Zunahme des Gewichts dieser anderer EG-Länder. Mit Ausnahme von
Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, wo ein Prozentpunktegewinn von über
12 respektive 7 im Verhältnis zum jeweiligen Vergleichsjahr zu konstatieren ist, sind
die Gewinne marginal, in zwei Ländern ist sogar ein leichter Gewichtsverlust (Hessen
und Saarland) zu verzeichnen. Zieht man noch in Betracht, daß ja die EG-Länder
Frankreich und England an Gewicht verloren haben, so ist sogar eher von einem insge¬
samt schrumpfenden EG-Anteil unter den Schulpartnerschaften auszugehen. (Dabei
muß natürlich immer berücksichtigt werden, daß die Schulpartnerschaften insgesamt
sehr stark angestiegen sind, so daß die absoluten Zahlen ein anderes Bild abgeben.
Beim Vergleich der absoluten Zahlen ist praktisch überall ein Zuwachs der Verbindun¬
gen zu Schulen anderer EG-Länder festzustellen. Vgl. hierzu die detaillierten Angaben
in den im Anhang abgedruckten Tabellen.)
Was Schulpartnerschaften mit Trikontländern anbelangt, so ist festzustellen, daß diese
sich - wenn auch auf niedrigem Niveau - in nahezu allen Bundesländern fest etablieren
konnten.83 Die Unterschiede sind hier allerdings äußerst gravierend. Während Baden¬
Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein alle weniger als ein Prozent auf-
zuweisen haben, sind Rheinland-Pfalz mit 25,6 Prozent und das Saarland mit 7,3 Pro¬
zent eindeutige Spitzenreiter. Im Länderdurchschnitt (ohne Bremen) ist jede vierte bis
fünfte Schulpartnerschaft mit einer Schule eines Trikontlandes abgeschlossen; verzich¬
tet man auf die Einbeziehung der Extremwerte in Baden-Württemberg (0,2 Prozent) und
Rheinland-Pfalz (25,6 Prozent), so sind es immerhin noch 2,5 Prozent der Schulpartner-
schaften, die mit Schulen eines Trikontlandes eingegangen wurden.
In ähnlichem Umfang wie die Schulpartnerschaften mit Trikontländern an Gewicht ge¬
wannen, gewannen auch die Partnerschaften mit den 'sonstigen' Ländern an Bedeutung.
Im Länderdurchschnitt (ohne Bremen) bestehen nunmehr vier bis fünf Prozent aller
83
Bei einer von Alois Brinkkötter in Nordrhein-Westfalen durchgeführten Untersuchung, bei der
insgesamt 46 Schulpartnerschaften mit Schulen aus den Ländern des Trikonts Berücksichtigung fanden.
stellte sich heraus, daß von diesen 46 Partnerschaften lediglich drei im Laufe der 70er Jahre eingegangen
wurden (mit Schulen in Mexiko, Indien und Moçambique), 12 zwischen 1980 und 1985 mit Schulen in
Brasilien (3), Moçambique (3), Peru, Indien, Nigeria und Nicaragua) und 26 nach 1985 (bei den restli-
chen lag keine Angabe vor). An diesen Schulpartnerschaften mit Trikontländern waren zu 39,1% Gesamt¬
zu 26,1% Gymnasien, zu 11,3% Real-, zu 10,9% Grund-, zu 8,7% Haupt- und zu je 2,1% Sonder- und
Berufsschulen beteiligt. Die drei ältesten Partnerschaften waren übrigens von einer Grundschule, einer
Hauptschule und einem Gymnasium eingegangen worden
Mit einem Erlaß vom 20.1.1987 wurden in Nordrhein-Westfalen übrigens unter anderem Part¬
nerschaften mit Trikontländern als begrüßenswerte Aktivität eingestuft, vgl. hierzu Alois Brinkkötter,
Nord-Süd-Schulpartnerschaften in Nordrhein-Westfalen, Nord-Süd-Info-Dienst 56, S. 29. (Eine Handrei-
chung mit dem Titel: Nord-Süd-Schulpartnerschaften in Nordrhein-Westfalen von demselben Autor wird
ab Mitte 1993 beim Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest erhältlich sein.)