Full text: Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel (Teil 5)

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Zuordnung zu einem Datentyp 
— 
Listen der gültigen Einzelwerte und Wertebereiche 
— 
Definition der „Missing Data“ 
Alle numerischen Daten wurden sofort bei Eingabe im Hinblick auf diese Variablenbestimmung 
überprüft. War eine Eingabe unmöglich oder unzulässig, wurde dem Benutzer über spezielle Fehler¬ 
meldungen sofort angezeigt, was zu korrigieren war. Korrekturen von Fehlern konnten noch während 
der Eingabe, aber auch später vorgenommen werden. Zu diesem Zweck läßt sich jeder Fall auch nach 
Abspeicherung in jeder einzelnen Variablen in der Datenbank wiederholt ansprechen und verändern. 
Visuelle Kontrolle 
Die visuelle Kontrolle bestand nun darin, daß der Rechner eine vollständige Variablenbeschreibung 
bzw. ein vollständiges Kategorienschema bereithält und nach Eingabe eines numerischen Codes, den 
entsprechenden Kategorientext (Label) auf dem Bildschirm anzeigt. Die Bereitstellung des Labels 
durch den Rechner ermöglichte es dem Benutzer, sofort seine eingegebenen Codes zu überprüfen und 
gegebenenfalls zu korrigieren. Erst danach wurde der Code durch ein erneutes „Return" endgültig 
abgespeichert, vorausgesetzt, daß die dann einsetzende automatische Prüfung nicht eine erneute 
Fehlermeldung anzeigte. 
Kategorienschemata konnten aber auch jeder Zeit durch den Befehl „Help“ angefordert werden. Das 
über den Help-Befehl aufgerufene Kategoriensystem sollte für den Eingeber oder Codierer nur „als 
Hilfestellung“ fungieren. Die Einblendung von verknüpften Daten und Kernvariablen auf allen 
oder aber nur bestimmten Masken, bietet eine weitere Kontrollmöglichkeit. Da eine Befragung wie 
diese - Zeitverläufe nachzeichnende - eine so intensive Datenkontrolle braucht, ist die maschinelle 
Unterstützung durch entsprechende zugespielte Vergleichsvariablen ein weiterer Schritt zur „sauberen 
Datenbank" 
Computergestützte Direkteingabe 
Das oben beschriebene Eingabesystem enthielt bereits die wesentlichen Grundelemente für die in der 
zweiten Erhebung implementierte computergesteuerte Direkteingabe während des Interviews. Die 
telefonische Durchführung ermöglichte einen zentralisierten Feldeinsatz unter Supervision, der in 
einem Spezialstudio der Infratesttochterfirma „Infratel“, München, stattfand. Die während der 
laufenden Gespräche eingetippten Daten konnten dort sofort in einer größeren Rechenanlage gespei¬ 
chert werden. Für diese direkten Dateneintragungen wurde in Zusammenarbeit mit Infratest und auf 
der Basis ihrer hauseigenen Software ein entsprechendes Erhebungsinstrument entwickelt und 
gemeinsam getestet. Dieses steuerte nicht nur die Fragenfolge automatisch, sondern prüfte auch die 
eingegebenen Daten sofort. Die visuelle Kontrolle wurde durch Rückmeldungen und mit Hilfe von 
„Einblendungen“ vorheriger (verknüpfter) Daten gewährleistet. Wie im vorangegangenen Kapitel 
(siehe Seite 11) beschrieben, veränderte sich durch dieses Verfahren nicht nur die Eingaberoutine, 
sondern auch die Fragenstruktur im einzelnen. 
Trotz der Vereinfachung von Fragen liegt das Risiko einer solchen unmittelbaren Dateneintragung auf 
der Hand. Immerhin sollte die Datenqualität gewahrt bleiben. Da es sich bei dieser Telefonstudie 
nicht nur um eine Veränderung des Erhebungsprozesses im Rahmen der Lebensverlaufsbefragungen, 
sondern auch um eine innovative Entwicklung im Bereich von Telefonumfragen handelte, sind 
intensive Kontrollen während der Gespräche („monitoring“) und nach der Erhebung der Daten 
(Edition und verstärkte Tonbandüberprüfungen) durchgeführt worden. Eingabefehler waren ver 
schwindend gering und eher seltener als bei der nachträglichen Datenübertragung.
	        
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