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Zuordnung zu einem Datentyp
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Listen der gültigen Einzelwerte und Wertebereiche
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Definition der „Missing Data“
Alle numerischen Daten wurden sofort bei Eingabe im Hinblick auf diese Variablenbestimmung
überprüft. War eine Eingabe unmöglich oder unzulässig, wurde dem Benutzer über spezielle Fehler¬
meldungen sofort angezeigt, was zu korrigieren war. Korrekturen von Fehlern konnten noch während
der Eingabe, aber auch später vorgenommen werden. Zu diesem Zweck läßt sich jeder Fall auch nach
Abspeicherung in jeder einzelnen Variablen in der Datenbank wiederholt ansprechen und verändern.
Visuelle Kontrolle
Die visuelle Kontrolle bestand nun darin, daß der Rechner eine vollständige Variablenbeschreibung
bzw. ein vollständiges Kategorienschema bereithält und nach Eingabe eines numerischen Codes, den
entsprechenden Kategorientext (Label) auf dem Bildschirm anzeigt. Die Bereitstellung des Labels
durch den Rechner ermöglichte es dem Benutzer, sofort seine eingegebenen Codes zu überprüfen und
gegebenenfalls zu korrigieren. Erst danach wurde der Code durch ein erneutes „Return" endgültig
abgespeichert, vorausgesetzt, daß die dann einsetzende automatische Prüfung nicht eine erneute
Fehlermeldung anzeigte.
Kategorienschemata konnten aber auch jeder Zeit durch den Befehl „Help“ angefordert werden. Das
über den Help-Befehl aufgerufene Kategoriensystem sollte für den Eingeber oder Codierer nur „als
Hilfestellung“ fungieren. Die Einblendung von verknüpften Daten und Kernvariablen auf allen
oder aber nur bestimmten Masken, bietet eine weitere Kontrollmöglichkeit. Da eine Befragung wie
diese - Zeitverläufe nachzeichnende - eine so intensive Datenkontrolle braucht, ist die maschinelle
Unterstützung durch entsprechende zugespielte Vergleichsvariablen ein weiterer Schritt zur „sauberen
Datenbank"
Computergestützte Direkteingabe
Das oben beschriebene Eingabesystem enthielt bereits die wesentlichen Grundelemente für die in der
zweiten Erhebung implementierte computergesteuerte Direkteingabe während des Interviews. Die
telefonische Durchführung ermöglichte einen zentralisierten Feldeinsatz unter Supervision, der in
einem Spezialstudio der Infratesttochterfirma „Infratel“, München, stattfand. Die während der
laufenden Gespräche eingetippten Daten konnten dort sofort in einer größeren Rechenanlage gespei¬
chert werden. Für diese direkten Dateneintragungen wurde in Zusammenarbeit mit Infratest und auf
der Basis ihrer hauseigenen Software ein entsprechendes Erhebungsinstrument entwickelt und
gemeinsam getestet. Dieses steuerte nicht nur die Fragenfolge automatisch, sondern prüfte auch die
eingegebenen Daten sofort. Die visuelle Kontrolle wurde durch Rückmeldungen und mit Hilfe von
„Einblendungen“ vorheriger (verknüpfter) Daten gewährleistet. Wie im vorangegangenen Kapitel
(siehe Seite 11) beschrieben, veränderte sich durch dieses Verfahren nicht nur die Eingaberoutine,
sondern auch die Fragenstruktur im einzelnen.
Trotz der Vereinfachung von Fragen liegt das Risiko einer solchen unmittelbaren Dateneintragung auf
der Hand. Immerhin sollte die Datenqualität gewahrt bleiben. Da es sich bei dieser Telefonstudie
nicht nur um eine Veränderung des Erhebungsprozesses im Rahmen der Lebensverlaufsbefragungen,
sondern auch um eine innovative Entwicklung im Bereich von Telefonumfragen handelte, sind
intensive Kontrollen während der Gespräche („monitoring“) und nach der Erhebung der Daten
(Edition und verstärkte Tonbandüberprüfungen) durchgeführt worden. Eingabefehler waren ver
schwindend gering und eher seltener als bei der nachträglichen Datenübertragung.