Full text: Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel (Teil 3)

Einleitung 
Im Teil III werden die Datenaufbereitungsprozesse beschrieben. Da in den beiden Erhebungen der 
Lebensverlaufsstudie LV II unterschiedliche Verfahren zur Datensammlung angewendet wurden, ist 
die Weiterbearbeitung der Erhebungsprotokolle in beiden Untersuchungen nicht identisch abgelaufen. 
Während von den persönlichen (mündlichen) Interviews (LV II A) die Fragebogen mit den hand¬ 
schriftlichen Eintragungen der Interviewer vorlagen, sind die Daten aus der telefonischen Erhebung 
(LV II T) schon im Interviewgespräch sofort in die Bildschirmmasken des Fragenprogrammes 
eingegeben und in numerischer und alphanumerischer Form in einem Rohdatensatz gespeichert 
worden. Dieses unterschiedliche Material erforderte deshalb auch jeweils andere technische Abläufe 
der Weiterverarbeitung. 
Die Papierfragebogen wurden vor Eingabe der Daten einer sofortigen Rücklaufkontrolle und einer 
intensiven weiteren Edition unterzogen. Für die Aufnahme des edierten und korrigierten Fragebogens 
auf den Datenträger ist eine spezielle Softwareversion im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
entwickelt worden, die im letzten Kapitel beschrieben wird. 
Die telefonisch erhobenen Daten aus der Anschlußstudie sind von Infratest in München noch während 
der Erhebung in einen SIR-Datensatz formatiert und als Bandmaterial nach Berlin übermittelt worden. 
Die erste Kontrolle und die anschließende intensive Edition wurden dann anhand von Datenbank- 
protokollen jedes Einzelfalles durchgeführt, die in übersichtlicher Form alle Variablen des Fragen¬ 
programmes darstellen. Trotz der unterschiedlichen Optik des Bearbeitungsmaterials sind die Editions- 
prozesse vom Verfahren her identisch hinsichtlich ihres methodischen Vorgehens. Die Edition wird 
deshalb für beide Studien zusammengefaßt dokumentiert. In den ersten Abschnitten werden das 
Editionsverfahren in seiner Anwendung begründet und inhaltliche Kriterien und technische Regeln 
beschrieben. Auf Unterschiede in der Bearbeitung der beiden Erhebungen wird im einzelnen hin¬ 
gewiesen (siehe auch Ablaufdiagramm der Verfahrensschritte im Abschnitt 3). 
Da das Verfahren der Edition schon in der ersten Lebensverlaufsstudie (LV I) entwickelt und 
angewendet wurde, sind in dieser Dokumentation nur noch einmal die wichtigsten Kriterien zusam¬ 
menfassend dargestellt, ohne die einzelnen Erfahrungen und Entwicklungsschritte, die in der Doku¬ 
mentation der Lebensverlaufsstudie LV I aufgeführt sind, zu wiederholen. In der vorliegenden 
Editionsbeschreibung von LV II liegt der Akzent auf kohortenspezifischen Besonderheiten. Infolge 
der erweiterten Lebensverläufe, die fast eine Lebenszeit von 70 Jahren erfassen, ist die Edition der 
älteren Geburtsjahrgänge zeitintensiver gewesen und mußte historische Recherchen zur Beurteilung 
der Einzeldaten in größerem Umfang mit einbeziehen. Da in beiden Befragungen der Geburtskohorten 
1919-21 erstmalig Tonbandaufnahmen der Interviews gemacht wurden, erhielt die Edition eine 
neue Dimension. Durch das - fast in jedem Einzelfall zumindest partielle - Abhören der Mitschnitte 
konnten intensivere Datenkontrollen erfolgen und mit Einbeziehung der Kontexte viele Unstim¬ 
migkeiten aufgeklärt werden. Die Intensität dieser Arbeitsprozesse verlängerte allerdings die Editions¬ 
phase beträchtlich. Ein vorangestelltes Kapitel gibt einen Problemüberblick über die spezifischen 
Entwicklungen und methodischen Überlegungen. 
Die Edition und Dateneingabe wurden von der Projektgruppe selbst (verstärkt durch studentische 
Mitarbeiter) über einen längeren Zeitraum und in enger Zusammenarbeit durchgeführt. Zu danken ist 
den beiden Supervisorinnen, Doris Hess und Birgit Jesske-Müller, die in mühevoller Kleinarbeit 
immer wieder neue Probleme klären mußten und selbst intensiv in die Protokollbearbeitung ein¬ 
bezogen waren. Nicht mindere Anerkennung gebührt den Mitarbeiter/innen Ute Klingemann, Heike 
Schönemann, Udo Furthmüller-Strötges und dem verstorbenen Konrad Serik (in der Studie LV II A) 
sowie Gerold Hofrichter, Sabine Schröder, Sybille Hartmann, Monika Schnorrbus, Petra Spengemann 
und Gerald Wagner (in der Studie LV II T). In beiden Editionen und den entsprechenden weiteren 
Datenbearbeitungen zur Korrektur standen mir Sabine Götze und Hannah Brückner - nicht nur bei der 
Aufklärung schwieriger Fälle - unermüdlich zur Seite. Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle den 
Mitarbeitern ausgesprochen, die bei den häufigen telefonischen Nachrecherchen mithalfen.
	        
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