Full text: Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel (Teil 1)

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Zusatzbereich: Ende des Erwerbslebens/Ruhestand 
Versorgungsformen (in Verknüpfung mit Erwerbsverlauf und Ehepartner) 
I. 
Anzahl und Art der Versorgungen (Versorgungsansprüche, Anwartschaften), Zusatzversorgungen/ 
Hinterbliebenenrenten (Abfindungen) 
Lücken/Probleme (Unterversorgung) (z.B. durch unvollständiges Arbeitsleben, Wechsel zwischen 
Versicherungsträgern) 
Versicherungsträger. 
II. „Rentenverhalten“ 
Eigeninitiativen zur Versorgung (Freiwillige Beiträge zur [Weiter-VVersicherung, Nachentrich¬ 
tung, Vermögensbildung als Substitut) 
Informationsverhalten der Rentenbezieher (Rentenberechnung, Inanspruchnahme von Beratungs- 
instanzen) 
Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben (Altersgrenzen, Angebote für vorgezogener 
Ruhestand, Regelung bei Arbeitslosigkeit) 
Reaktion der Rentenbezieher (Motivation und Strategien) 
Verarbeitung der Veränderung des ökonomischen Status bei Zielperson und Partnern (Aktivitäts¬ 
verlust, Ersatztätigkeiten, soziale Neuorientierung?) 
Nebenerwerb im Ruhestand (z.B. Teilzeitarbeit im früheren Beruf/Betrieb oder neue/andere 
Tätigkeitsfelder). 
Die in der Pilotstudie während des Interviews beobachtete zum Teil starke emotionale Anteilnahme 
der Zielpersonen gab zu Überlegungen Anlaß, am Ende der retrospektiven Lebensverlaufsrekon- 
struktion einige Fragen zur Gegenwart einzubauen, um die Zielpersonen wieder von ihren (teilweise 
schmerzlichen) Erinnerungen abzulenken („warming down“ oder „Dekomprimierung“). Aus Zeit-¬ 
gründen wurde nur eine einzige Fragenbatterie - über gegenwärtige Aktivitäten - angefügt. 
Die hier nur kurz skizzierten und argumentierten Modifikationen des Erhebungsinstruments machen 
deutlich, daß das bisherige inhaltliche Programm und dessen quantitative Volumen erheblich erweitert 
worden ist. Zur Absicherung der neukonzipierten Fragen sind offene Nachfragen oder auch neue 
Itemskalen mit verwendet worden, was zur Länge dieses Pretestinstruments ebenfalls beitrug. Ein 
Anstieg der Befragungszeiten war deshalb bei den Pretestinterviews von vornherein einzuplanen. 
Der schon bei der Konstruktion des Instruments problematische, aber ohne Verzicht auf wichtige 
Details nicht zu reduzierende Umfang des Fragebogens, konnte zumindest „optisch" etwas ausgegli- 
chen werden. Eine „Komprimierung“ von längeren Fragenbatterien ließ sich durch ihre Anord¬ 
nung in Matrizenform erreichen. Die gleichen Komplexe, die - im fortlaufenden Text mit Filtern und 
Wiederholungen - z.B. vier Seiten beanspruchten, sind (ohne inhaltliche Veränderungen) nun in Form 
einer übersichtlichen Tabelle (Matrix) auf zwei gegenüberliegende Seiten gebracht. Auf die Entwick¬ 
lung eines angepaßten Layout und einer entsprechenden Gliederung wurde Wert gelegt. Durch die 
Verwendung geeigneter platzsparender, zwar kleiner, aber unterschiedlicher Schrifttypen konnte ein 
einheitliches Bild erreicht werden. 
Diese relativ zeitaufwendigen Entwicklungen in der Layout-Technik waren ursprünglich nicht 
intendiert, optische Täuschungen hervorzurufen und den Fragebogen „dünner" zu machen, sondern 
sollten eine bessere Strukturierung geben. Ein Fragebogen (wie schon das erste Instrument) für die 
Lebenslaufserhebung stellt auch den geübten Interviewer vor technische Probleme und verleitet zu 
Fehlern, allein durch die notwendigerweise komplizierte Filterführung. Ohne ein gewisses Mitdenken 
und notfalls flexible Anpassung in schwierigen Konstellationen ist das Interview häufig nicht genau 
durchzuführen. Die übersichtlichere Anordnung einer Fragenbatterie in der Tabellenform könnte dabei
	        
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